OÖ-Exporte stiegen auf Rekordhoch

Neue Chancen sieht man in den USA, in Südosteuropa und Südostasien

Eigentlich schreibt die oberösterreichische exportierende Wirtschaft eine Erfolgsgeschichte — wie sowohl Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner als auch die Präsidentin der WKO Oberösterreich, Doris Hummer konstatieren.

Tatsächlich schrauben im heurigen Jahr jene 12.000 Unternehmen im Land ob der Enns, die auch im Export aktiv sind, das Handelsvolumen auf 48,8 Milliarden Euro hoch. Das ist im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ein sattes Plus von fast zehn Milliarden Euro und neuer Rekord, freut sich Hummer.

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Aber, so schränkt sie ein: „Die großen Motoren USA, Europa und China schwächeln“, sagt sie. Umso mehr wolle man mit dem Exporttag der WKOÖ „auf die Chancen blicken“. Ausgelotet wurden diese Chancen am Mittwoch in rund 300 Beratungen, die von den 40 Wirtschaftsdelegierten und Innovationsbeauftragten der „Außenwirtschaft Austria“ in der voestalpine Stahlwelt durchgeführt wurden.

Auf dieses Asset verweist der stellvertretende Leiter der Außenwirtschaft Austria, Patrick Sagmeister, mit Nachdruck hin: Man sei ein „ganz wichtiger Partner, weil wir nur im Interesse unserer Firmen agieren“. So habe gleichsam „jede österreichische Firma im Ausland 600 Mitarbeiter“.

Wachstumstreiber Export

Um im Export weiter erfolgreich sein zu können — immerhin hängt in OÖ jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Export ab, sechs von zehn Euro werden im Export verdient —, sind aus Sicht von Hummer, Achleitner und Sagmeister insbesondere drei Regionen interessant:

Die USA, weil es dort eine große Nachfrage nach grüner Technologie gibt

Südosteuropa, wo Österreich schon bisher in Schlüsselsektoren gepunktet hat, die Exportquote dorthin stieg im ersten Halbjahr 2022 um 30 Prozent

Südostasien mit Südkorea, Singapur, Hongkong, Malaysia und Indonesien.

Weil der Export „der Wachstumstreiber für die oberösterreichische Wirtschaft ist und bleibt“, schaut freilich Landesrat Achleitner umso besorgter auf die Energiepreise. Einmal mehr deponiert er, dass die EU gefordert sei, in der Energiefrage „rasch Lösungen auf den Tisch zu legen“, andernfalls müsse man das „nationalstaatlich lösen“. Klar ist für Achleitner: „Österreich muss das selbe Spielfeld wie Deutschland herstellen“.

Europa wird wichtiger

Dass das oberösterreichische Exportvolumen auf ein Rekordhoch geklettert ist, beweist für den Landesrat, dass sich die Wirtschaft in der Krise als „sehr resilient“erwiesen habe. Gelernt habe man aus der Krise, dass man etwa „Lieferketten bis in die hintersten Winkel der Welt“ hinterfragen müsse. Klar ist für Achleitner: „Europa wird wieder wichtiger“. Und außer Streit steht für ihn, dass das Exportland Oberösterreich sowohl die Leitbetriebe als auch die Nischenplayer habe, um erfolgreich zu sein.

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