OÖ rüstet sich für Cyber-Bedrohungen

Expertenforum tagte in Hagenberg – Mannigfaltige Herausforderungen

Cyber-Crime ist schon lange kein Modewort mehr, sondern wird zu einer immer größeren Gefahr für den funktionierenden Staat, Unternehmen und Private.

Man erlebe aktuell eine anhaltende Welle an krimineller Energie aus dem Internet, so eine der zentralen Botschaften nach einem Expertenforum „Cyber Security“ in Hagenberg.

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„Daher wollen wir den Standort OÖ in Zusammenarbeit mit Sicherheitskräften und Wissenschaft nachhaltig und mit aller Konsequenz schützen. Hier gilt – ebenso wie für die Digitalisierung generell – für uns folgender Grundsatz: Wir wollen als Standort Oberösterreich auch die IT-Sicherheit aktiv und international mitgestalten“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Der Schutz der digitalen Infrastruktur wird ein immer wichtigeres Thema“, so der Tenor am Donnerstag.

Schwerpunkte im Regierungsprogramm

Dementsprechend wurden auch im Regierungsprogramm die Schwerpunkte festgelegt. Insgesamt soll Oberösterreich eine noch stärkere Vorreiterrolle bei der digitalen Transformation von Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung, Gesundheitssystem und öffentlicher Verwaltung auf Gemeinde- und Landesebene einnehmen.

Dazu wird auch der Softwarepark Hagenberg zu einem internationalen Zentrum für IT-Sicherheit ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der JKU und den Fachhochschulen sowie dem neuen „Institute of Digital Sciences Austria“ will man im Bereich Cybersicherheit damit immer auf der Höhe der Zeit sein.

Wie am Donnerstag beim Expertenforum herausgearbeitet, braucht man zum künftigen Schutz des Standortes OÖ eine laufende und vernetzte Bewertung von Bedrohungen und eine vernetzte Standortstrategie.

Mehr Experten nötig

Wie unter anderem Robert Kolmhofer, Departmentleiter Sichere Informationssysteme an der FH Hagenberg, betonte, müssen deutlich mehr Cyber-Experten ausgebildet werden. Hier hinke die Anzahl der in Ausbildung befindlichen Fachkräfte dem tatsächlichen Bedarf deutlich hinterher, erklärte er. Gerade als starker Industrie- und Wirtschaftsstandort sei OÖ ein besonders attraktives Ziel für Cyber-Attacken und digtale Erpressungsversuche, betonte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, wie wichtig hier eine entsprechende Expertise sei.

Das Ziel müsse sein, Oberösterreich zu einem auch international sichtbaren Kompetenzzentrum für Cyber-Security zu machen, so Achleitner. Allein im Softwarepark Hagenberg beschäftigen sich aktuell zwölf Unternehmen mit dem Thema Cybersicherheit, weitere sollen bald folgen, wie am Donnerstag erklärt wurde.

Hilfe für KMU

Gezielt sollen auch KMU im Bereich der Cybersicherheit gefördert werden, da gerade diese aufgrund mangelnder personeller Ressourcen gefährdet sind. So gibt es hier eine Förderung von 10.000 Euro für Investitionen in Hardware/Software samt Implementierungsdienstleistungen und IT-Security-Maßnahmen technischer und/oder organisatorischer Art, die nachweislich der Weiterentwicklung, Einführung oder Verbesserung der IT-Security im Unternehmen dienen.

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