Oö. Tourismus will vom Fahrradboom profitieren

Voll Optimismus gehen die oberösterreichischen Touristiker in die beginnende Sommersaison. Die Buchungslage sei in allen Regionen „sehr gut“, die 5,3 Mio. Nächtigungen vom Vorjahr will man übertreffen. Verstärkt im Fokus stehen niederländische und tschechische Gäste, ganz besonders aber die Radfahrer. Gästeschwund wegen der Teuerung fürchtet Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) nicht. Einziger Wermutstropfen: Es sei nahezu leichter Gäste zu bekommen als Personal.

Der Sommer 2022 sei mit 5,3 Mio. Nächtigungen bereits wieder einer „wie früher“ gewesen, heuer will man das toppen, so der Tenor in einer Pressekonferenz am Dienstag. Optimistisch stimmt auch, dass die Wintersaison mit 3,07 Mio. Nächtigungen von November 2022 bis April 2023 nur mehr knapp hinter der Rekordsaison 2018/19 (3,16 Mio.) lag. Die Reiselust sei also wieder da, so die Touristiker.

Dass die Teuerung Besucherzahlen oder Umsätze sinken lässt, glaubt man nicht: Achleitner rechnet wie nach der Finanzkrise 2008 mit einem „Treppeneffekt“ – dass auf der einen Seite zwar Gäste, denen der Urlaub zu teuer geworden ist, wegfallen, auf der anderen Seite aber wieder welche dazukommen, die sonst hochpreisigere Reisen gemacht hätten.

Der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus, Andreas Winkelhofer, sieht vor allem bei den tschechischen und und den holländischen Gästen Potenzial. Im Sommer 2022 seien um 17 Prozent mehr Tschechen nach Oberösterreich gekommen als 2019, ein „neuer, spannender Markt“ seien auch die Niederlande. Die wichtigste Gästegruppe sind in Oberösterreich aber traditionell – hinter den Inlandsgästen – die Deutschen. Die asiatischen Touristen lassen noch etwas auf sich warten. Vor allem bei den Chinesen rechnet man erst in der zweiten Jahreshälfte oder überhaupt erst 2024 mit einem Wiedereinsetzen der regen Reisetätigkeit.

Der durchschnittliche Gast bleibe 3,2 Tage, so Winkelhofer, das versuche man mit diversen Konzepten auszudehnen. Der Trend geht in Richtung Packages und man versucht auch, möglichst viel mit Buchungen und Reservierungen – nicht nur für die Unterkünfte, auch für andere Leistungen und Eintritte – im Voraus zu regeln. „Da hilft uns die Digitalisierung total“, so Achleitner. Zudem sei die Coronazeit vielerorts zum „investieren und renovieren genutzt“ worden, was sich nun auszahle.

Vor allem im Donauraum will man künftig noch stärker auf die Radtouristen setzen und diese auch länger in der Region halten. Denn viele sind am Donauradweg zwischen Passau und Wien nur auf der Durchreise. In diesem Bereich wurde vielen attraktiviert, wie Petra Riffert vom Tourismusverband Donau OÖ schilderte – von Radwegen bis zu E-Bike-Vermietungen und Radlerevents. Man wolle dem Gast vermitteln: „Hier kannst du Urlaub von deinem Auto machen“ und so vom Fahrradboom profitieren.

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