„Die OECD empfiehlt, dass durch zielgerichtete, gesteuerte, konkrete Hilfen für die, die es wirklich brauchen, die Maßnahmen der Notenbanken (Anm.: steigende Zinsen) nicht konterkariert werden“, fühlte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer am Dienstag nach einem Gespräch mit dem Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Mathias Cormann, in Paris bestätigt.
Empfehlung für zielgenaue Maßnahmen
Nämlich darin, dass in Oberösterreich zum Beispiel mit dem Wohn- und Energiekostenzuschuss eben sehr treffsicher, auf gewisse Einkommensgruppen zugeschnitten, geholfen wird. Großflächige Hilfe — etwa die Aussetzung von Steuern auf Lebensmittel — würden nämlich den Konsum und damit die Inflation weiter anheizen.
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Rückgang der Inflation wird bald erwartet
Grundsätzlich glaubt die OECD, dass sich die Inflation in den nächsten zwei Jahren wieder deutlich verringern wird, ohne sich auf einen Prozentsatz festlegen zu wollen. Für die Weltwirtschaft ortet die Organisation nämlich positive Vorzeichen wie das Auslaufen der Null-Toleranz-Politik Chinas bei Corona sowie die wieder sinkenden Energiepreise.
Schulsystem trotz hoher Kosten durchschnittlich
Oberösterreich bewertet die OECD grundsätzlich als wirtschaftlichen Musterschüler, was mit der hohen Beschäftigungsquote, der geringen Arbeitslosigkeit, der allgemeinen Zufriedenheit der Bürger mit dem Leben im Land sowie dem hohen Sicherheitsgefühl begründet wird. Allerdings: Der Transformationsbedarf sei in OÖ noch sehr hoch.
Da gelte es, so die Empfehlung, genau zu überlegen, wie man die in wirtschaftlich guten Zeiten wie jetzt vorantreibt, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Denn bei uns seien durch den Strukturwandel doppelt so viele Jobs gefährdet wie im Schnitt der 38 Mitgliedsstaaten.
Schon viele Green Jobs, noch viele Braune Jobs
Im Schulsytem (laut PISA-Studie durchschnittliches Ergebnis bei hohen Ausgaben) sowie bei der Internet-Geschwindigkeit habe Österreich ebenfalls „Luft nach oben“, wie es in Berichten heißt. Trotz Glasfaserausbau befinde sich die Alpenrepublik um „50 Prozent über dem Durchschnitt der Mitgliedsländer“.
Was die sogenannten Green Jobs betrifft, ist Österreich mit 20,8 Prozent der Beschäftigten im OECD-Mittelfeld zu finden. Der Anteil an „Braunen Jobs“ — also Arbeitsplätze in emissionsintensiven Sektoren, die für Umweltverschmutzung sorgen — liegt aber mit 15 Prozent deutlich über OECD-Niveau (11,7 %).
P.S.: Zudem wurde mit der OECD auch ein Programm vereinbart, mit dem gut ausgebildete Oberösterreicher den Weg als Mitarbeiter leichter in die Organisation finden sollen. Das Land OÖ wird dieses in Kooperation mit der JKU mit Stipendien und Praktika unterstützen.
Von Roland Korntner aus Paris
Der Autor nimmt auf Einladung des Lands OÖ an der Pressereise teil