Planungssicherheit bei Energiewende gefordert

Oö. Betriebe spüren deutliche Kaufzurückhaltung und wollen fixe gesetzliche Rahmenbedingungen

Fordern Rechtssicherheit (v. l.): Gerhard Schöfberger (Fröling), Markus Hargassner (Hargassner), Christian Rakos (proPellets), Stefan Gubi (Windhager), Herbert Ortner (ÖkoFEN)
Fordern Rechtssicherheit (v. l.): Gerhard Schöfberger (Fröling), Markus Hargassner (Hargassner), Christian Rakos (proPellets), Stefan Gubi (Windhager), Herbert Ortner (ÖkoFEN) © APA/Haslinger

Eine in Deutschland völlig aus dem Ruder gelaufene Diskussion rund um die Energiewende (Stichwort Habecks Wärmepumpe) und das Warten in Österreich auf das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz macht den in der Branche tätigen oö. Leitbetrieben massiv zu schaffen.

Umsatzrückgänge massiv

Dramatische Umsatzrückgänge von teils 30 bis 40 Prozent ließen am Mittwoch die heimischen Unternehmen Windhager Zentralheizung, Hargassner, ÖkoFEN Metall & Heiztechnik und die Fröling Heizkessel- und Behälterbau Alarm gemeinsam mit dem Branchenverband proPellets Austria Alarm schlagen.

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Sie forderten mehr Tempo bei den noch ausstehenden Energie-Gesetzen, allen voran beim Erneuerbaren-Wärme-Gesetz. Die Vorhaben müssten noch vor der Sommerpause ins Parlament, damit nicht ein nahender Wahlkampf zu noch mehr Verzögerung führt, so die einheitliche Meinung.

Verunsicherte Kunden

Sie würden eine deutliche Kaufzurückhaltung spüren, in dem wohl wichtigsten Exportmarkt Deutschland würden die Menschen auf die zu erwartenden üppigen Förderungen ab kommendem Jahr warten, in Frankreich etwa hätten ein Strom- und Gaspreisdeckel nebst der allgemeinen Verunsicherung zu einem Einbruch bei der Nachfrage geführt, hieß es am Mittwoch. Dies spüre man massiv, „wir haben Exportquoten von bis zu 70 Prozent“, so die Firmenchefs.

In Österreich sei die Lage noch nicht so schlimm, betonten sie, aber je länger sich die Debatten noch hinziehen, desto mehr würde man dies spüren, so die Warnung. Es gehe dabei auch um die Solidarität der Politik mit der heimischen Wirtschaft, Klarheit zu schaffen und so auch den Konsumenten wieder Sicherheit beim Kauf zu geben. Allein die Pelltsbranche investiert bis 2024 250 Mio. Euro in den Neu- und Ausbau der heimischen Produktionsstandorte. Von zehn großen in der Branche tätigen Unternehmen sind acht in Oberösterreich beheimatet.

Um eine Situation wie vergangenes Jahr mit Lieferengpässen und einer auch daraus resultierenden Preisexplosion (vor dem Ukraine-Krieg lag der Preis pro Tonne bei 260 Euro pro Tonne, nun bei 360 Euro pro Tonne, im Vorjahr stieg er teils auf über 500 Euro) fordern die Branchenvertreter eine strategische Bevorratungspflicht für die Pelletsproduzenten. Dies würde zu mehr Preisstabilität führen, ist man überzeugt.

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