Prominent besetzte Allianz will Bodenverbrauch in Österreich drastisch reduzieren

Hart ins Gericht gingen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, Schauspieler Tobias Moretti und Dirigent Franz Welser-Möst mit den „Zubetonierern“ – anfangs hatte Moretti sogar „keine Lust“ zur Konferenz zu kommen, „weil sich trotz vieler Aufrufe nichts ändert“, ärgerte sich der frühere „Jedermann“ darüber, „dass durch den Bodenverbrauch die Lebensmittelversorgung in Schutt und Asche gelegt wird“.

Drei Konsequenzen

In dieselbe Kerbe stieß Weinberger: „Wenn der Bodenverbrauch so weitergeht wie in den vergangenen 20 Jahren, wird es in 200 Jahren in Österreich keine Agrarflächen mehr geben.“

Er sieht drei Konsequenzen dieses „grob fahrlässigen Verhaltens“: Zum einen sei die Eigenversorgung mit Lebensmitteln in Gefahr, „dabei brauchen wir die Lebensmittel, das hat die Corona-Krise eindrucksvoll gezeigt“.

Auch das Tourismusland Österreich sieht er gefährdet und schlussendlich sei dies auch klimatisch und wettertechnisch ein „riesiges Problem“. „Zubetonierte Böden können beispielsweise kein Wasser speichern und Überschwemmungen verhindern“, sagte Weinberger.

Für Welser-Möst ist der Boden „ein Auffangbecken, nicht nur für Wasser, Pflanzen und Tiere. Der Boden nährt mit seiner grünen Natur auch unsere Seele“, so der gebürtige Linzer. Die verbauten Flächen und Werbebanner, „beispielsweise entlang der Westautobahn von Sankt Florian nach Linz“ seien nicht notwendig.

Und was sei nun notwendig? „Ein Anreizsystem, um brachliegende Flächen und Gebäude zu revitalisieren. Eine restriktive Raumordnung, ein Bauverbot für besonders sensible Flächen und die konsequente Einhaltung des im Regierungsprogramm verankerten Ziels von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag“, so Weinberger.

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