Publikumsmagnet Energiesparmesse: Wels als Hotspot der Energiewende

Messe ist mit 380 Ausstellern komplett ausgebucht - Landesrat Achleitner erneuerte Forderungen an Bundespolitik - Ministerin Gewessler stellte Lösung mit April in Aussicht

Eröffneten die Energiesparmesse: .: LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, Messepräsident Peter Franzmayr, Klimaministerin Leonore Gewessler, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Bürgermeister Andreas Rabl. © Land OÖ/Margot Haag

Drei Messehallen, 30.500 Quadratmeter Fläche und 380 Aussteller: Die Webuild Energiesparmesse ist auch heuer wieder ein Magnet, wie nach den beiden reinen Fachtagen am 6. und 7. März am Freitag beim ersten Publikumstag ersichtlich.

Der Andrang war groß, was im Rahmen der offiziellen Eröffnung für Begeisterung sorgte: „Wir sind stolz, dass die Webuild erneut zulegen konnte, wir sind bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht“, so Messepräsident Peter Franzmayr in seiner Eröffnungsrede. „Wels ist das Zentrum der Energiewende und ein Motor für diese, den jeder einzelne Besucher kann einen Beitrag dazu leisten.“

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„Ein Händedruck bringt mehr als 1000 Klicks“

Das Erfolgsrezept? „Es ist wichtig, auch in schwierigen Zeiten Flagge zu zeigen, deshalb lassen sich viele Firmen diese Plattform nicht entgehen“, so Franzmayr. Er ist überzeugt: „Ein Händedruck bringt mehr als 1.000 Klicks.“

Auch Bürgermeister Andreas Rabl freut sich, dass „Wels der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist“. Die Energiesparmesse sei „eine der erfolgreichsten Messe, die wir abhalten können“. Ihm ist es wichtig, dass die Energiewende sozial verträglich und finanziell leistbar abläuft: „Wir dürfen die Unterstützung der Bevölkerung auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht verlieren. Es gilt, die Überzeugung zu schaffen, dass die Menschen das Richtige tun“, so Rabl.

Alle 20 Minuten eine PV-Anlage

„Wels ist der Hotspot der Energiewende“, betonte danach auch Wirtschafts-Landesrat Markus Achleiter. Er verwies darauf, dass „Oberösterreich bei der Energiewende mit Höchsttempo unterwegs ist. 2018 gab es noch 3814 neue PV-Anlagen, im Vorjahr 25.000. „Da ist statistisch gesehen alle 20 Minuten eine Anlage ans Netz gegangen.„

Das sei auch ein Resultat der Förderungen, die in Österreich geschnürt wurden (und über die man sich bei der Energiesparmesse auch umfangreich und unabhängig informieren kann).

„Das Jahr beginnt am 1. Jänner, nicht im April“

Mit zwei Einschränkungen bzw. Forderungen in Richtung Umweltministerium: „Das Jahr beginnt am 1. Jänner und nicht erst im März oder April, das sollte sich auch bis nach Wien durchsprechen“, so Achleitners Seitenhieb. „Denn dadurch verlieren wir einige Monate an Investitionen“.

Zudem ärgert Achleitner, dass bei der Neuanschaffung einer PV-Anlage inklusive Speicher  (durch die Befreiung von der Umsatzsteuer) gefördert wird, wenn jemand eine bestehende Anlage nachrüsten will, jedoch nicht. „Die, die schon eine Anlage besitzen, dürfen nicht auf der Strecke bleiben“, erneuerte Achleitner seine Forderung an die Adresse von Ministerin Leonore Gewessler. Zumal es bis jetzt auch die Verordnung des Bundes zur Umsetzung der Förderung für größere PV-Anlagen und für Unternehmen gebe.

Druck aus Oberösterreich zeigt Folgen

Die Bundesministerin eröffnete im Anschluss die Energiesparmesse offiziell und freute sich zunächst ebenfalls über den Andrang: „Ich komme jedes Jahr gerne hierher zu dieser Zukunftsmesse und Klimaschutzmesse“, so Gewessler.

Die Messe wirke weit über Oberösterreich hinaus: „Ich sehe viele Menschen, die anpacken wollen und Energie sparen wollen.“ Denn zu tun gebe es noch genug, gerade in der Sanierung von Häusern. Deshalb wurde auch der Sanierungsbonus auf bis zu 42.000 Euro aufgestockt. Zu den Forderungen Achleitners stellte sie eine Umsetzung in Aussicht: „Die Investitionsverordnung ist in Begutachtung gegangen.„

Somit sollte diese, so Gewessler, am 10. April wirksam werden. „Damit kommt das Umweltministerium dem Druck aus Oberösterreich nach und beendet endlich seine Säumigkeit“, so Achleitner. Der gleich noch eine weitere Forderung nachlegte: „Wichtig ist aus der Sicht Oberösterreichs auch, dass diese Förderungen seitens des Klimaministeriums ausreichend dotiert werden.“

Abschaffung der KIM-Verordnung gefordert

Die Transformation der Wirtschaft sei auch ein Treiber für den Standort, wie Achleitner ergänzte: „Jeder vierte Biomassekassel in Europa kommt aus Oberösterreich.“ Wichtig ist, die Energiewende „sozial verträglich zu gestalten und für die Betriebe die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, wie Achleitner einmal mehr anführte.

LH-Stv. Manfred Heimbuchner wiederum nutzte die Bühne, um die Abschaffung der KIM-Verordnung (bei der Vergabe von Wohnbaukrediten) abgeschafft wird. „Das kostet den Steuerzahler nichts und würde viel bringen.“ Nämlich eine Ankurbelung der derzeit schwächelnden Bauwirtschaft durch privaten Wohnbau.

Von Roland Korntner

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