Rekordergebnis: Oberbank erwirtschaftete deutlichen Jahresüberschuss

Bei Wohnbaukrediten steigt Nachfrage nach Flaute wieder an

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Trotz eines herausfordernden Umfelds konnte die Oberbank 2023 erneut ein Rekordjahr verbuchen. Generaldirektor Franz Gasselsberger konnte bei der Bilanzpressekonferenz einen Jahresüberschuss nach Steuern von 382,6 Mio. Euro vermelden.

„Das operative Kundengeschäft ist die Stärke der Oberbank und es war auch 2023 wieder sehr zufriedenstellend. Wir haben daher im Vorstand beschlossen, der Hauptversammlung eine deutliche Dividendenerhöhung vorzuschlagen, um so unsere Aktionäre am Erfolg teilhaben zu lassen“, so Gasselsberger. Die Dividende soll auf 1 Euro angehoben werden.

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Höheres Kreditrisiko

Während man beim Zinsergebnis ein Plus von 47 Prozent auf 596,8 Mio. Euro erzielen sowie die Eigenkapitalquote auf 18,88 Prozent steigern konnte, musste man bei den Risikovorsorgen deutlich nachbessern. Diese verdoppelten sich auf 83,6 Mio. Euro.

Das Kreditrisiko sei allerdings gut beherrschbar, zudem sei mit einem Anstieg der Konjunktur im zweiten Halbjahr zu rechnen, hieß es dazu. Mit der Kernkapitalquote zählt die Oberbank zu den am besten kapitalisierten Banken in Europa.

Nach dem Einbruch bei der Nachfrage nach Wohnbaukrediten entspannt sich die Lage nach der Entschärfung der KIM-Verordnung nun wieder. Zwar ist man noch unter dem Niveau vergangener Tage, allerdings wurde im ersten Quartal 2024 ein Anstieg um 20 Prozent verzeichnet. Im weiteren Jahresverlauf sollte auch das von der Regierung geplante Baupaket weitere Impulse bringen.

„Wir merken, die jungen Erwachsenen haben sich an das höhere Zinsniveau gewöhnt“, so Gasselsberger. Das zudem steigende Lohnniveau nach den hohen KV-Abschlüssen, die rückläufigen Immobilienpreise, die Erwartung sinkender Leitzinsen sowie die Erleichterung der bürokratischen Hürden bei den Ausnahmekontingenten für die Wohnkreditvergabe sollten die Stimmung weiter aufhellen, so der Bankchef.

Expansion in Deutschland

Mit Jahresende 2023 zählte die Oberbank 178 Filialen, expandieren will man weiter in Deutschland – und hier vor allem in Nordrhein-Westfalen. „Dort gibt es noch ein großes Potenzial“, so Gasselsberger. Bei den Mitarbeitern zeigte die Initiative, mehr Beschäftigte zu Vollzeitanstellungen zu bewegen, Wirkung. Rund 40 mehr Vollzeitarbeiter konnten akquiriert werden, dazu kommen noch Aufstocker.

Weiterhin schwelt der Rechtsstreit mit der UniCredit. Das abgelaufene Jahr sei juristisch gesehen aber sehr erfolgreich gewesen. „Die UniCredit hat bis jetzt alles verloren“, so Gasselsberger. Im Sommer 2023 hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, dass die gesellschaftsrechtliche Struktur der 3-Banken-Gruppe und alle bisherigen Kapitalerhöhungen rechtmäßig seien. Die UniCredit führt die Auseinandersetzung allerdings weiter. „Es geht um alles, es geht um unsere Unabhängigkeit“, betont der Generaldirektor.

Von Christoph Steiner

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