Richter Pharma: „Spannensystem ist nicht mehr marktkonform“

Arzneimittelgroßhändler überlegt Auslistung von Medikamenten

Es könne nicht sein, dass drei andere Sparten die Sparte mit Human-Arzneimitteln erhalte, so Richter Pharma-Chef Huemer.
Es könne nicht sein, dass drei andere Sparten die Sparte mit Human-Arzneimitteln erhalte, so Richter Pharma-Chef Huemer. © Richter Pharma

Der Welser Pharmagroßhändler Richter Pharma überlegt eine Auslistung von Medikamenten aus dem Sortiment.

Grund ist das laut CEO Roland Huemer „nicht marktkonforme Spannensystem“, das seit 20 Jahren nicht angepasst worden sei und bei dem das Unternehmen bei vielen Produkten „nur mehr ein paar Cent pro Produkt“ verdiene.

„Versorgung in Gefahr“

Er sieht den Versorgungsauftrag in Gefahr. Es könne nicht sein, so Huemer, dass bei Richter drei Sparten eine einzige (Anm. Human-Arzeimittelhandel) erhalte. Richter Pharma ist in vier Sparten tätig: Human-Arzneimittelhandel (für Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser) Veterinär-Arzneimittelhandel (beliefert 1700 Tierärzte), die Pharma-Logistik für über 50 internationale Pharmaunternehmen und VetViva (Veterinär-Arzneimittelproduktion).

2022 haben u.a. hohe Energiekosten und Probleme in der Lieferkette dafür gesorgt, dass das Ebitda um zwölf Prozent auf elf Mio. Euro gesunken ist.

Der Umsatz stieg um 8,3 Prozent auf 682 Mio. Euro. Auf Kurs ist Richter mit dem Bau einer neuen Produktion, in die 35 Mio. Euro investiert werden. Diese soll Ende 2024 in Betrieb gehen. Richter hat 438 Mitarbeiter.

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