RLB-OÖ-Chef mit Bilanz 2022 „hochzufrieden“

RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller
RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller © RLB OÖ

Mit den Kennzahlen „hochzufrieden“ und besorgt über die Wirtschaftsentwicklung präsentierte Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Generaldirektor Heinrich Schaller die Bilanz 2022 am Donnerstag. Trotz leicht gesunkenem Betriebsergebnis von 418,6 Mio. Euro (2021: 429,9 Mio. Euro) und einer Konzernbilanzsumme, die nach einem erstmaligen Überschreiten der 50-Mrd-Euro-Schwelle 2021 mit 49,3 Mrd. Euro leicht darunter lag, sprach er von einem Ergebnis, „das sich sehen lassen kann“.

Auch der Gewinn (nach Steuern) ging im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr von 464,9 Mio. auf 338,8 Mio. Euro zurück, so die vorgelegten Zahlen in der Pressekonferenz. Schaller führte aus, dass die RLB OÖ wieder vergangene Kreditaufnahmen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) an diese zurückführe.

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Besonders freute es ihn, dass die Kernkapitalquote mit 15,8 Prozent „auf hohem Niveau“ (2021:16 Prozent) gehalten wurde. Und auch das operativen Geschäft sei erfolgreich verlaufen. So wurde bei den Finanzierungen ein Zuwachs von 2,5 Prozent auf insgesamt 25,9 Mrd. Euro erzielt. Der Zinsüberschuss ging im Vergleich zu 2021 um 12,7 Prozent auf 483,5 Mio. Euro nach oben und der Provisionsüberschuss wuchs um 2,9 Prozent auf 205 Mio. Euro.

Das Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Unternehmen trug zum Konzernergebnis 40,1 Mio. Euro bei, war aber doch im Gegensatz zu 2021 mit 134,6 Mio. Euro deutlich geringer. Die zwei unter diesem Posten wichtigen Beteiligungen an voestalpine und der Raiffeisen International RBI (mit 9,5 Prozent) bescherten nämlich einen Verlust. Konkret steht bei der voest ein Minus von 83,7 Mio. Euro und bei der RBI ein Minus von 5,8 Mio. Euro. Grund für seien „Bewertungseffekte“.

Auch Raiffeisenbanken in Oberösterreich machten vergangenes Jahr ein gutes Geschäft. Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) betrug 219,4 Mio. Euro. Konsolidiert – das Ergebnis der Raiffeisenbanken und der RLB OÖ gemeinsam mit den gegenseitigen Verbindlichkeit herausgerechnet – steigerte die Gruppe das EGT von 600 Mio. Euro im Jahr 2021 auf 604,8 Mio. Euro.

Beim Ausblick auf 2023 zeigte sich der Generaldirektor nicht gerade optimistisch. Auch wenn er nicht an eine Rezession glaube, gehe er davon aus, dass die Wirtschaftsleistung stagniere. Die hohe Inflation schwäche die Investitionsfähigkeit. Die von der EZB festgeschriebene Rate von 2 Prozent bis Ende 2025 zu erreichen, sei ein hehres Ziel: „Da können wir uns glücklich schätzen“, meinte er. Der Generaldirektor erwartet in dem Jahr von der EZB mindestens noch zwei Zinserhöhungen von je 0,25 Prozentpunkten. Kredite würden teurer und „manche Leute“ müssten überlegen, ob sie sich die Rückzahlung noch leisten können.

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