Russland will Öl durch die Arktis nach Osten schicken

Der Atomeisbrecher „Yakutia“ in St. Petersburg © APA/AFP/OLGA MALTSEVA

Russland will anstelle der Ostsee künftig verstärkt seine Arktisgewässer für den Ölexport nutzen. „Derzeit arbeiten wir gemeinsam mit russischen Unternehmen an der Umleitung russischen Öls weg von den Ostseehäfen hin auf die Nordostpassage als sicherste und attraktivste Route“, sagte der Chef der nationalen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, am Mittwoch auf einer Regierungssitzung unter Leitung von Präsident Wladimir Putin.

Die Route entlang der Nordküste Russlands solle mithilfe von Atomeisbrechern ganzjährig befahrbar gemacht werden. Putin bezeichnete den Ausbau der Nordostpassage als strategisches Projekt.

„Die Entwicklung des Nördlichen Seewegs ist zweifellos eine der offensichtlichen strategischen Prioritäten. Wir sollten hier nicht sparen und wegen der Konjunktur irgendwas wegstreichen“, sagte der Kremlchef. In Moskau wird die Nordostpassage Nördlicher Seeweg genannt. Er hoffe, dass das Projekt vollständig umgesetzt werde, sagte Putin. Die Umorientierung der Öllieferungen aus den europäischen Häfen hinaus soll Russland widerstandsfähiger gegen westliche Sanktionen machen, die auf Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine folgten.

Die Nordostpassage ist erst durch die von der Menschheit verursachte Erderhitzung und das Abtauen der Eismasse in der Arktis für den Schiffsverkehr interessant geworden. Die kommerzielle Schifffahrt – gerade mit Öltankern – birgt laut Umweltschützern aber auch die Gefahr großer Naturkatastrophen, die das sensible Ökosystem der Arktis nachhaltig schädigen können.

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