Sozialpartner fordern ein Maßnahmenpaket für die Bauwirtschaft

In Oberösterreich gehen Baulandreserven weiter zurück

In der Bauwirtschaft regiert aktuell der Sparstift.
In der Bauwirtschaft regiert aktuell der Sparstift. © gopixa - stock.adobe.com

Die heimische Bauwirtschaft steckt in der Krise. Höhere Zinsen, rigide Vorgaben für Hypothekarkredite und eine schwache Konjunktur belasten die österreichische Baubranche.

Gemeinsam mit Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, fordert WKÖ-Präsident Harald Mahrer von der Regierung ein Maßnahmenpaket, um die Bauwirtschaft wieder anzukurbeln. Es gehe um 310.0000 Beschäftigte, betonten beide.

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Massive Kostensteigerung

Von 2020 bis 2023 stiegen die Baukosten um 25 bis 35 Prozent, erklärte Mahrer. Die Fertigstellungsquote werde bei den aktuellen Rahmenbedingungen von 2022 bis 2026 um rund 25 Prozent zurückgehen, prognostizierte der WKÖ-Präsident.

Es bedürfe in drei Bereichen wesentlicher Änderungen. Dazu zähle einerseits der Ausbau der Wohnbauförderung, weiters steuerlichen Maßnahmen und drittens Erleichterungen bei der Finanzierung.

Bei der Wohnbauförderung könnten die ersten eigenen vier Wände – sprich eine Wohnung oder ein Haus – entsprechend gefördert werden, sagte Mahrer. Muchitsch sprach sich ebenfalls für den Ausbau der Förderung aus: Es reiche nicht, wenn Wohnbaukosten von der Steuer abgesetzt werden könnten, so Muchitsch.

„Das Geld wird sofort gebraucht, nicht ein Jahr später“. Steuerliche Maßnahmen wie Freibeträge oder günstigere Abschreibungsfristen seien abgesehen davon jedoch ein wesentlicher Bestandteil des Paketes, mit dem die heimische Baubranche angekurbelt werden könne. Die KIM-Verordnung, die die Kreditvergabe für den Immobilienkauf einschränkt, müsse gelockert werden, sind sich die Sozialpartner einig.

Weniger Baulandreserven in OÖ

In Oberösterreich sind indes die Baulandreserven rückläufig. „Oberösterreichs Raumordnungspolitik folgt dem Grundsatz ‚Boden schützen & Zukunft ermöglichen‘. Dass unsere nachhaltigen Bodenschutz-Maßnahmen wirken, belegen auch die von der Österreichischen Raumordnungskonferenz veröffentlichten Bundesländer-Vergleichszahlen: Laut diesen vom Umweltbundesamt erhobenen Daten ist Oberösterreich sowohl beim Anteil der Flächeninanspruchnahme als auch der Versiegelung am Dauersiedlungsraum am drittsparsamsten von allen Bundesländern“, unterstreicht Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.

Der Rückgang der Baulandreserven sei ein Indiz dafür, so der Landesrat: „Dieser Anteil an gewidmetem, aber unbebautem Bauland hat in unserem Bundesland im Jahr 2001 noch 19.027 Hektar betragen und belief sich im Jahr 2022 auf nur noch 11.046 Hektar“, betont er.

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