Starkes Signal für Wirtschaftsflaute

Containerumschlag auf Welthäfen im Oktober teils stark gesunken

Containerumschläge gelten als zuverlässiger Frühindikator für die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Containerumschläge gelten als zuverlässiger Frühindikator für die Entwicklung der Weltwirtschaft. © Kalyakan - stock.adobe.com

Ein deutlich gesunkener Containerumschlag an internationalen Häfen im Oktober signalisiert eine merkliche Abkühlung der Weltkonjunktur.

Das entsprechende Barometer fiel um 3,4 auf 120,8 Punkte, wie das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) am Mittwoch mitteilten.

Das könnte „auf den Beginn einer weltwirtschaftlichen Schwächephase im Winterhalbjahr hindeuten“, sagte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt.

Nordrange-Index sinkt

„Die stark gestiegenen Energiepreise belasten die Produktion weltweit und dürften nun auch den Welthandel in Mitleidenschaft ziehen.“ Besonders stark (von 115 auf 108,4 Punkte) sank der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt.

In den chinesischen Häfen gab das Barometer von 130,8 auf 129,3 Punkte nach. Ein Drittel der Weltwirtschaft dürfte bis 2023 in eine Rezession abrutschen, sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) voraus. Die Deutsche Bank beziffert die Rezessionswahrscheinlichkeit in Europa auf 70 Prozent, in den USA sogar auf 80 Prozent.

Da der internationale Handel hauptsächlich per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Die Aktivität in den Häfen gilt als Frühindikator für die Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.

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