Stimmung schlechter als Realität

Experten der Oberbank erwarten wenn, dann nur eine „milde Rezession“

Von links: Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali Investment-Ges. m.b.H., Reinhold Prinz (Diözesanfinanzkammer Linz), Erich Stadlberger, Oberbank-Direktor Private Banking & Asset Management, Manfred Hackl (Geschäftsführer EREMA Group GmbH) und Josef Weißl, Oberbank-Vorstandsdirektor.
Von links: Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali Investment-Ges. m.b.H., Reinhold Prinz (Diözesanfinanzkammer Linz), Erich Stadlberger, Oberbank-Direktor Private Banking & Asset Management, Manfred Hackl (Geschäftsführer EREMA Group GmbH) und Josef Weißl, Oberbank-Vorstandsdirektor. © Oberbank/Eric Krügl

Corona, Klimawandel, Ukraine-Krieg, Energie-Themen, und Inflation. Die Krisen der letzten Jahre sind bekannt und (abseits von Corona) nicht ausgestanden. Das räumte auch Vorstandsdirektor Josef Weißl beim Neujahrs-Lunch der Oberbank ein. Aber, so Weißl: „Die Stimmung ist schlechter als die Realität.“ Das habe auch mit der riesigen Reaktionsgeschwindigkeit und Lösungsfähigkeit von Wirtschaft und auch Politik zu tun, wie der Vorstandsdirektor betonte: „Das sollte auch vertrauensbildend wirken.“

Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment Ges.m.b.H, untermauerte das mit „Leitplanken zur Geldanlage“. Die wichtigsten seines Vortrags:

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1. Die Finanzwelt:

Habe sich mit Krediten, die kosten, und Anlagen, die Ertrag bringen, normalisiert und biete derzeit attraktive Möglichkeiten in Aktionen, Anleihen und Staatsanleihen oder Rohstoffen: „Alle Assets sind einen Blick wert, das gab es seit Jahren nicht“, betonte Wögerbauer.

2. Leitzinsen:

Man habe die Spitze in Sicht. Wögerbauer erwartet diese bei rund vier Prozent und warnte, dass die EZB mit den schon angekündigten weiteren Erhöhungen nicht überziehen dürfe.

3. Inflation:

Auch hier rechnet er mit einer „Stabilisierung auf etwas höherem Niveau“. In den USA bei rund vier Prozent, in Europa werde sich diese heuer auf rund sechs Prozent abschwächen — 2022 betrug sie 8,6 Prozent — und mittelfristig auf „drei bis vier Prozent einpendeln.“ Eine Rückkehr zu zwei Prozent sieht er vorerst wegen Deglobalisierungstendenzen, der herrschenden Demografie (mit Arbeitskräftemangel) sowie der voranschreitenden Dekarbonisierung aber nicht. Zudem scheine der Euroverfall und damit ein Inflationsimport gestoppt.

4. Rezession:

„Ich glaube nicht, dass wir eine sehen werden, wenn dann eine sehr leichte, milde“, so Wögerbauer. Diesbezüglich stützt er sich auf die Rohstoff-Nachfrage der Industrie als Frühindikator.

Fazit:

Wer investieren kann und will, dem bieten sich heuer gute Möglichkeiten. Gerne auch nachhaltig, wie Erich Stadlberger, Direktor für Private Banking und Asset Management erklärte: „2023 ist ein echter Kick-off für die Klima- und Energiewende, die Geldhähne sind weltweit offen.“

Von Roland Korntner

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