Thyssenkrupp setzt auf Pläne für Stahl-Verkauf

Thyssenkrupp nimmt Insidern zufolge einen neuen Anlauf für einen Verkauf der Stahlsparte und hat dazu die Investmentbank Goldman Sachs eingeschaltet. Das Stahlgeschäft könne mit rund 1,5 Mrd. Euro bewertet werden, sagte eine der mit dem Vorgang vertrauten Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Probleme bei einer Veräußerung könnten aber ein Investitionsstau in der Sparte und möglicher Widerstand der mächtigen Arbeitnehmerseite machen, sagte ein anderer Insider. Zu den Interessenten für das Geschäft würden der Finanzinvestor CVC, der brasilianische Wettbewerber CSN und die indische Jindal-Gruppe gezählt, sagten Insider weiter. Darüber hatte bereits das „Handelsblatt“ berichtet. Die Unternehmen wollten sich nicht äußern. Thyssenkrupp-Aktien zogen an und notierten zu Mittag mit einem Plus von über sechs Prozent bei 6,68 Euro.

Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer gefunden, hatte das „Handelsblatt“ berichtet. Der wolle nach Informationen des Blatts einen Euro bieten, gleichzeitig aber Investitionszusagen machen und milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen. Interessenten hätten bislang aber nur Zugang zu wenigen Informationen, eine Buchprüfung finde noch nicht statt, hieß es weiter.

Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte sich Anfang des Monats erneut für eine eigene Aufstellung der Stahlsparte ausgesprochen. Sie sagte nicht, wie dies geschehen solle, etwa durch einen Börsengang oder mit einem Partner.

Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am 31. März soll das Thema Insidern und dem Zeitungsbericht zufolge auf den Tisch kommen. Dabei dürfte Merz auf einigen Widerstand gegen die Abspaltung stoßen, vor allem von den Gewerkschaftsvertretern der IG Metall, die traditionell am Stahlgeschäft festhalten will.

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