Tourismus in den Fängen der Pandemie

Nationalbank: Zahl der Hotelbuchungen geht 2020 wohl um mehr als 36 Prozent zurück – Statistik Austria: Bis 12 Mio. weniger Nächtigungen, wenn Reisewarnung Deutschlands bleibt

Die Tourismusbranche ist im Zuge der Corona-Krise seit März schwer unter Druck geraten – verursacht durch Reisebeschränkungen, Quarantänebestimmungen und Lockdowns. Die seit Wochen behördlich gesperrten Hotels und Restaurants dürfen frühestens am 7. Jänner wieder öffnen.

Der Totalausfall der Wintervorsaison bis Neujahr lasse für das Gesamtjahr 2020 ein Nächtigungsminus von 36,5 Prozent erwarten, so die Österreichische Nationalbank (OeNB).

Die Buchungen ausländischer Touristen dürften heuer mit einem Minus von 41 Prozent gegenüber 2019 wesentlich drastischer einbrechen als jene der inländischen Urlauber mit einem Rückgang von 23 Prozent.

Das ergebe sich auf Basis der Nächtigungszahlen der Statistik Austria bis einschließlich Oktober sowie der OeNB-Prognose für November und Dezember, teilte die Nationalbank am Freitag mit. Der weitere Verlauf der Wintersaison 2020/21 sei zudem „mit sehr hoher Unsicherheit behaftet“.

Erste Jännerwoche mit höchstem Umsatz

Die sieben umsatzstärksten Wochen des heimischen Tourismus fielen 2019 in den Zeitraum Anfang Jänner bis Mitte März. Ganz besonders brisant: Die Woche mit dem höchsten Umsatz war die erste Jännerwoche.

Den heimischen Wintertourismus dominieren laut Statistik Austria normalerweise die am stärksten gebuchten Bundesländer Tirol und Salzburg sowie Urlauber aus Deutschland und Österreich.

Bleibt die aktuelle Reisewarnung Deutschlands für Österreich – inklusive Quarantäneverpflichtung bei der Einreise – bis Jänner 2021 aufrecht, könnte dies bis zu 12 Millionen weniger Nächtigungen bedeuten. Mehr als drei Viertel der Nächtigungen hätten im vergangenen Winter Gäste aus dem Ausland gebucht, so Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.

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