Touristensteuer erhöht, Hoteliers protestieren

Hoteliers in Italien protestieren gegen die von der Gemeinde Rom beschlossene Erhöhung der Kurtaxe. Die Tourismussteuer für Ferienwohnungen wird von 3,5 Euro auf 6 Euro pro Nacht erhöht. Bei den traditionellen Hoteleinrichtungen steigt die Kurtaxe für Zwei-Sterne-Hotels von 3 auf 5 Euro pro Tag. Für Luxushotels steigt sie von derzeit 7 Euro auf künftig 10 Euro pro Tag.

„In einer Zeit, in der der Tourismus in Rom nach der schwierigen Pandemiezeit wieder aufblüht, ist es absurd, dass der Stadtrat mit der Erhöhung der Kurtaxe den Fremdenverkehr belastet. Seit einem Jahr ist der Tourismus in Rom wieder in der Lage, Arbeitsplätze zu schaffen, das Bruttoinlandsprodukt zu steigern und die Wirtschaft zu beleben“, protestierte Giuseppe Roscioli, Präsident des Hotelierverbands Federalberghi in Rom.

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Auch aus den Reihen der Opposition im römischen Stadtrat ertönte Kritik. „Wenn die Stadtverwaltung Geld verdienen muss, sollte sie dies nicht auf Kosten der Touristen tun“, erklärte Federico Rocca, Ratsmitglied der oppositionellen Partei „Fratelli d’Italia“ (Brüder Italiens).

Um ihre leeren Kassen aufzufüllen, führen immer mehr Gemeinden in Italien die Tourismussteuer ein. Laut Schätzungen werden die italienischen Kommunen dank dieser Steuer im Gesamtjahr 2023 ein Rekordhoch von 679 Mio. Euro eintreiben. Das sind um 9,5 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr, wie aus Schätzungen des Beobachtungszentrums JFC hervorgeht.

Die erhofften Einnahmen durch die Tourismussteuern übertreffen die 622 Mio. Euro, die Italiens Gemeinden im Vorkrisenjahr 2019 kassiert hatten. Bis vor wenigen Jahren wurde die Tourismussteuer nur in wenigen Kunststädten bezahlt. Angesichts der Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich in Italien gemeldet werden, gilt die Abgabe inzwischen als wahrer Segen für die Gemeindekassen. Mit der Steuer werden die hohen Ausgaben für den Erhalt der Palazzi, Monumente und Denkmäler sowie der Parks finanziert. Allzu oft deckt die Tourismussteuer jedoch auch das Defizit der Gemeindekassen.

Zu den Städten mit der teuersten Tourismussteuer zählen Rom und Venedig. Die Insel Ponza führte zuletzt eine Tourismussteuer von einem Euro für Besucher ein, die auf dem Eiland im Thyrrenischen Meer südlich von Rom landen.

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