Transporteure leiden unter Konjunkturschwäche – Ausblick verhalten

Umfangreiche Bauarbeiten in Österreich und Deutschland sowie der Personalmangel bringen Sand ins Getriebe

Auch für die nächsten sechs Monate ist die Stimmung getrübt. © Wolfgang - stock.adobe.com

Die heimischen Transporteure spüren die Konjunkturschwäche, auch für die nächsten sechs Monate ist die Stimmung getrübt, zeigt die aktuelle Branchenauswertung der Bundessparte Transport und Logistik in der WKÖ.

Sichtbar wird die Auftragsdelle auch bei der sinkenden Lkw-Fahrleistung auf den Autobahnen und den nachlassenden Lkw-Neuzulassungen. Trotz der verhaltenen Wirtschaftslage mangelt es weiterhin an Fahrern. Da viele Pensionierungen anstehen, wird sich die Lage verschärfen.

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Mit Sorge blicken die Transporteure auf die großen Brückensanierungsmaßnahmen in Österreich und die umfangreichen Bauarbeiten bei der Deutschen Bahn. Und dann wäre da noch der Containerumschlag-Index, der zwar weltweit eine steigende Nachfrage zeigt, aber der Verkehr in den Norden Europas kann hier nicht mithalten.

Europa werde hier weiter abgeschlagen, warnt der Bundessparten-Obmann in der Wirtschaftskammer Österreich, Alexander Klacska. Und nach wie vor schlummere die Donau als Transportweg im Dornröschenschlaf.

Die Generalsanierung des Schienengüterverkehrs-Korridors Rhein-Donau-RFC9, der wichtigsten Ost-West-Verbindung quer durch Kontinentaleuropa, würde zu erheblichen Mehrkosten für die Transporteure führen, die diese nicht alleine tragen könnten.

Hierzulande blickt die Branche sorgenvoll Richtung Brennerroute, im Speziellen auf die Sanierung der Lueg-Brücke mit einem einspurigen Richtungsverkehr ab Jänner 2025.

Und wie jedes Jahr klagt die Branche über die hohe Mautbelastung. Es sei nicht Aufgabe der Transporteure, das Budget zu sanieren, vielmehr gehe es um Investitionsanreize. Kräftige Anreize brauche die Branche auch für ihre Fahrer beziehungsweise die fehlenden Königinnen und Könige der Landstraße. Besonders die Bemühungen um mehr Frauen hinterm Lenkrad fruchten bisher nur bedingt.

Klacska vermutet hier ein falsches Bild von Lenkern, die tagelang fern ihrer Familie unterwegs sind. 67 Prozent des Güteraufkommens würden unter einer Strecke von 150 Kilometern bewegt, rund die Hälfte der Ware wäre überhaupt nur über Entfernungen unter 50 Kilometer unterwegs.

Ein wichtiges Anliegen war Klacska im Gespräch mit der APA ein ausreichende und leistbare Versorgung mit Energie. Hier spiele Nordafrika als Hersteller von Wasserstoff und E-Fuels aufgrund seiner großen Flächen und der intensiven Sonneneinstrahlung eine zentrale Rolle. In Europa alleine sei der Umstieg auf nachhaltige Energieträger jedenfalls nicht zu marktfähigen Preisen zu schaffen.

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