„Trotz Herausforderungen wird der Standort nicht untergehen“

Ökonom Bruckbauer erwartet keinen großen Einbruch der Wirtschaft

Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer spricht von vorsichtigem Optimismus hinsichtlich der Konjunktur.
Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer spricht von vorsichtigem Optimismus hinsichtlich der Konjunktur. © Raml & Partner

Trotz der aktuell herausfordernden Rahmenbedingungen sieht Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer immer wieder kursierende Abgesänge auf den Standort Österreich als übertrieben an. „Wir erwarten nicht den großen Einbruch kommendes Jahr“, so Bruckbauer bei einem Vortrag in der Linzer Steuerkanzlei Raml & Partner.

„Wir sollten positiver in die Zukunft gehen“, warnte dabei auch Gastgeber Markus Raml davor, in eine Vertrauenskrise zu verfallen.

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Restaurantbesuche ja, neues Auto muss warten

Auch wenn der globale Abschwung Österreich erreicht und die Industrie sich in einer „kleinen schwachen Rezession“befinde, sollte die Wirtschaft insgesamt kommendes Jahr bereits wieder um 0,9 Prozent wachsen, so die Prognose Bruckbauers: „Eine tiefe Rezession wird es nicht geben.“

Insgesamt laufe auch der kurzfristige Konsum weiterhin gut, Restaurants und Hotels boomen, gespart werde bei mittelfristigen Investitionen wie Autos und Wohnraum, konstatiert der Ökonom. Die zu erwartende sinkende Inflation (in Österreich kommendes Jahr auf rund 3,5 Prozent) und höhere Lohnabschlüsse würden allerdings helfen, dieses Manko zu bekämpfen.

Auch sei der Arbeitsmarkt en gros weiterhin robust, auch wenn es in manchen Branchen, etwa auch am Bau schwer wird, so Bruckbauer.

Mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien nötig

Für die EU rät er, von der Abhängigkeit bei fossilen Energien wegzukommen. Aktuell würden 56 Prozent der fossilen Energie in der Europäischen Union aus dem Ausland kommen, so Bruckbauer, der aber auch zu bedenken gibt, welche Folgen die Energiewende für den Einzelnen haben wird. Denn grüne Transformation bedeute teurere Energie.

Er kritisiert hier die Politik, die den Leuten erzählt, die grüne Transformation wäre für alle super. Das stimme nicht, am Ende sei sie ökonomisch kein Vorteil, „überlebensmäßig aber wahrscheinlich schon“, so der Wirtschaftsexperte.

„Die grüne Transformation wird uns Wohlstand kosten, aber langfristig Vorteile bringen“, kommentiert Bruckbauer demgemäß die Energiewende. Alles werde davon abhängen, wie der Staat darauf reagiert und das auch finanziell stemmen kann.

Von Christoph Steiner

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