Meinung

von Markus Ebert

„Verständnis für Streiks hält sich in engen Grenzen“

Kommentar über die für Deutschland imageschädlichen Streiks bei Bahn und Lufthansa

Rund 165 Länder aus allen fünf Kontinenten werben bis Donnerstag auf der weltgrößten Tourismusfachmesse ITB in Berlin um die Kunden von morgen.

Dass ausgerechnet zum Ende dieser Messe erneut bei der Deutschen Bahn und der Lufthansa gestreikt wird, erzeugt bei vielen der 90.000 Fachbesucher persönliche Betroffenheit — denn sie haben größte Probleme, ihre Heimreise anzutreten. Wer konnte — wie etwa Österreicher —, hat noch im Vorfeld bei der Anreise nach Berlin auf Bus oder Pkw um disponiert, doch viele andere bleiben schlicht in Berlin hängen.

Der sehr einhellige Tenor unter den Touristikern auf der ITB zu den neuen Streiks lautete: Das Gastgeberland Deutschland stellt sich ein miserables Image-Zeugnis aus. Gar nicht zu reden vom unverschuldeten wirtschaftlichen Schaden, den durch solche Streiks Partner wie etwa der Linzer Flughafen erleiden müssen.

Im Hinblick auf Zuverlässigkeit im Flugverkehr und Nachhaltigkeit etwa durch den Umstieg Reisender auf die Bahn wird dem Tourismus durch den Arbeitskampf jedenfalls ein Bärendienst erwiesen. Aber auch in der deutschen Bevölkerung selbst hält sich mittlerweile das Verständnis für die Streiks in engen Grenzen, als zu mutwillig vom Zaun gebrochen und auf dem Rücken der zahlenden Kundschaft ausgetragen werden sie empfunden.

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