Währungshüter unter Zugzwang

Entscheidung über Anleihekäufe erwartet – Auch Niedrigzinspolitik vor Evaluierung

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Die Europäische Zentralbank (EZB) ist unter Druck: Die Inflation ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, viele Menschen sorgen sich um die Stabilität des Geldes. Europas Währungshüter dämpften jedoch immer wieder die Erwartungen: Ein schnelles Ende des Billiggeldkurses werde es nicht geben. Am rekordniedrigen Leitzins von null Prozent wird die Notenbank in Frankfurt absehbar nichts ändern.

Erstes Signal vielleicht diesen Donnerstag

Gleichwohl wird erwartet, dass der EZB-Rat an diesem Donnerstag ein erstes Signal in Richtung Normalisierung der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik geben wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in Aussicht gestellt, dass das in der Corona-Krise aufgelegte Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) wie geplant im März 2022 auslaufen wird. Dies könnte der EZB-Rat nun formal beschließen.

„Unter den derzeitigen Gegebenheiten gehe ich davon aus, dass wir ab dem Frühjahr keine weiteren Nettoanleihekäufe unter PEPP vornehmen werden“, bekräftigte Lagarde Ende November in der „FAZ“ Lagarde betonte: Das heiße nicht, dass PEPP gänzlich ende. „Und lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir andere Kaufprogramme im Werkzeugkasten haben.“

Polen denkt über höheren Leitzins nach

Deutliche Signale kommen von der polnischen Notenbank NBP. „Ich gehe davon aus, dass der geldpolitische Rat im Jänner höchstwahrscheinlich eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte vornehmen wird“, sagte Rats-Mitglied Lukasz Hardt am Samstag im Radio „RMF“. Der Leitzins liegt derzeit bei 1,75 Prozent.

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