Für Anrainer war es meist störend, für die Umwelt ungesund, wenn Schiffe auf der Donau in Oberösterreich anlegten und mit Dieselaggregaten ihre Stromversorgung sicher stellten. Das soll sich nun ändern. Zehn Anlegestellen im Land bekommen Landstromanlagen – sieben in Linz und drei in Engelhartszell.
Am Dienstag nahmen die ersten vier Anlagen ihren Betrieb auf, die restlichen sind in der Finalisierung und sollten nach und nach ans Netz gehen. „Mit der Inbetriebnahme dieser Landstromanlage für die Kabinenschifffahrt auf der Donau wird ein weiterer Meilenstein in Richtung nachhaltige Energiezukunft umgesetzt“, betont LR Markus Achleitner.
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Deutliche Einsparungen
Insgesamt werden 41 Schiffsbetreiber künftig die neuen Anlagen für ihre in Summe 182 Kabinenschiffe nutzen. Im Jahr zählt man mehr als 1000 Anlegungen, die den Strom für ihren Betrieb benutzen werden. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt dabei 14 Stunden.
Das daraus errechnete Diesel-Ersparnis durch den Einsatz von Landstrom in Linz beträgt 900.000 bis 1,6 Millionen Liter pro Jahr. Daraus ergibt sich durch die Landstrom-Offensive ein Einsparpotenzial von 2.400 bis 4.200 Tonnen CO2, 33,05 Tonnen NOx (= Luftschadstoffe) und mindestens 192 kg Partikelstaub (Feinstaub) jährlich.
Investiert werden in die Umsetzung insgesamt 5,8 Millionen Euro, wobei die EU mehr als 1,9 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Die Linz AG investiert 2,4 Mio. Euro, das Land OÖ steuert 630.000 Euro bei, sowie das Klimaschutzministerium 814.300 Euro.
Oberösterreich Vorreiter
Oberösterreich ist mit dem Projekt Vorreiter, selbiges ist in Niederösterreich und Wien geplant. Eine Delegation aus der Bundeshauptstadt war erst unlängst in Linz, um die Anlagen in Begutachtung zu nehmen. Damit soll auch gewährleistet werden, dass es an der Donau ein einheitliches Ladesystem gibt.
In Wien sollen die Anlagen in ein bis zwei Jahren einsatzbereit sein. „Besonders freut mich, dass wir in Linz österreichweit das erste Landstromprojekt betreuen und wichtige Impulse für andere Städte gesetzt haben“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Von Christoph Steiner