„Wer regional kauft, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe“

Minister Totschnig: „Österreich ist Bioland Nummer 1 in Europa“

Ministerbesuch bei Familie Schwarz in Ried in der Riedmark, die seit dem Jahr 2008 auf 40 Hektar Bio-Landwirtschaft betreibt. Österreichs Ziel ist es laut Totschnig, die europäische Spitze im Bereich des Biolandbaus „zu halten“.
Ministerbesuch bei Familie Schwarz in Ried in der Riedmark, die seit dem Jahr 2008 auf 40 Hektar Bio-Landwirtschaft betreibt. Österreichs Ziel ist es laut Totschnig, die europäische Spitze im Bereich des Biolandbaus „zu halten“. © BML/Hemerka (2)

26 Prozent der österreichischen Agrar-Fläche werden biologisch bewirtschaftet, 22 Prozent der bäuerlichen Betriebe sind in der Bio-Landwirtschaft verwurzelt: Basierend auf diesen Zahlen sei „Österreich Bioland Nummer eins in Europa und das soll auch so bleiben“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Immerhin werde die EU-Zielvorgabe, bis 2030 einen flächenmäßigen Bioanteil von 30 Prozent zu erreichen, bereits erfüllt. Was freilich für Totschnig und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger kein Grund ist, diesbezüglich die Hände in den Schoß zu legen.

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Eigentlich hätte Langer-Weninger den Minister am Mittwoch in der europäischen Vorzeigeregion — der „BioRegion Mühlviertel“ — begrüßen wollen, doch krankheitsbedingt musste sie den gemeinsamen Besuch auf dem Hof der Familie Schwarz in Wachsreith (Ried/Riedmark) ausfallen lassen.

Die Botschaft der Landesrätin an Totschnig wurde dennoch übermittelt: Mit der höchsten Dichte von biologisch geführten Betrieben und einer eigenen Ausbildungsstätte für Biolandbau — nämlich der LWBFS Schlägel — sei das Mühlviertel „klar eine Pionier- und Vorzeigeregion für den Biolandbau“.

Damit das nicht nur im Mühlviertel, sondern in ganz Österreich so bleibt, gebe es innerhalb der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik das „Aktionsprogramm Biologische Landwirtschaft 2023“, betont der Landwirtschaftsminister. Der auch unterstreicht, dass jährlich für die Förderung der Bio-Landwirtschaft 500 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Wobei für Totschnig eines auch klar ist: „Bio kann man nicht verordnen, Bio muss man leben“. Ziel sei, dass Österreich bis zum Jahr 2030 den Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche auf 35 Prozent steigern will.

In die Tiefe wachsen

Um erfolgreich zu sein, brauche es neben „engagierten Biobauern“ auch den Lebensmittelhandel und die Konsumenten als Partner. „Wer regional kauft, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe, schützt die Umwelt durch kürzere Transportwege und die Wertschöpfung bleibt im Land“, erläutert Totschnig.

Gastgeber Johann Schwarz, seit 2008 Biobauer, bereut übrigens nur, „nicht schon früher diesen Schritt getan zu haben“. Für Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosemarie Ferstl zeigt sich an der BioRegion Mühlviertel im Übrigen, „dass man auch in kleinen Strukturen Einkommen erwirtschaften kann“. Man könne „nicht nur in die Größe, sondern auch in die Tiefe wachsen“.

Von Markus Ebert

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