Wirtschaft ringt um Fachkräfte

80 Prozent der Betriebe auf Suche – WKOÖ schlägt Maßnahmenpaket vor

Der Fachkräftemangel wird in Oberösterreichs immer akuter: Mittlerweilegeben laut Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ) 80 Prozent der Betriebe in Umfragen an, nicht mehr genug Mitarbeiter zu finden.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer präsentierte nun ein Maßnahmenpaket, das „alle noch verfügbaren Ressourcen am Arbeitsmarkt heben soll.“ Mit dem Paket könnten, so Humer, 24.000 der 32.000 offenen Stellen mittelfristig besetzt werden.

Als erstes fordert sie eine sofortige Adaptierung der Rot-Weiß-Rot-(RWR)-Card, die für Arbeitskräfte aus Drittstaaten gilt.

RWR-Card adaptieren

Das aktuelle Mindestgehalt, das sonstige Schlüsselkrafte verdienen müssen, sollte gesenkt werden. Zudem soll ein Aufenthaltstitel für Lehrlinge möglich werden inkl. nahtlosem Umstieg auf die RWR-Card.

Bei Langzeitarbeitslosen fordert Hummer eine Wiedereingliederungsteilzeit. Sie sieht bei dieser Gruppe ein Potenzial von 2500 Vollzeit-Jobs. Zielgruppen sind auch Schüler und Studenten aus Drittstaaten, denen in Uniferien eine 40-Stunden-Beschäftigung ermöglicht werden soll.

Hummer: „Diese Jobs sind ein wichtiger Türöffner für den österreichischen Arbeitsmarkt.“ Insgesamt hat die WKOÖ sieben Zielgruppen identifiziert, von denen sie vier (Frauen, ältere Arbeitnehmer, vermittelbare Arbeitslose, Migranten), als Kerngruppe sieht. Die WK-Präsidentin drängt dabei zur Eile: „Es kann und darf nicht sein, dass wir den bevorstehenden Konjunkturaufschwung selbst bremsen, weil Gegenmaßnahmen nicht oder viel zu langsam gesetzt werden.“

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