„Wirtschaftliche Transformation ist gesamtgesellschaftliche Herausforderung“

Wirtschaftsminister verspricht Unterstützung beim Wandel – OÖ setzt auf mehrere Initiativen

Gemeinsam soll die Energiewende gelingen (v. l.): V.l.: Landesrat Markus Achleitner, Wirtschaftsminister Martin Kocher, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, AKOÖ-Präsident Andreas Stangl, IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch und Werner Pamminger, Geschäftsführer Business Upper Austria
Gemeinsam soll die Energiewende gelingen (v. l.): V.l.: Landesrat Markus Achleitner, Wirtschaftsminister Martin Kocher, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, AKOÖ-Präsident Andreas Stangl, IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch und Werner Pamminger, Geschäftsführer Business Upper Austria © Cityfoto/Pelzl

Von einer „gesamtgesellschaftlichen Anstrengung“ spricht Wirtschaftsminister Martin Kocher angesichts der bevorstehenden Transformation des europäischen Wirtschaftssystems. „Europa hat sich einem historischen Umbau verschrieben“, betont auch Landesrat Markus Achleitner. Er sieht die langfristige Aufgabe des Umstiegs von der fossilen zu einer kreislaufbasierten, nachhaltigen Wirtschaft aber auch als Chance.

„Für Oberösterreich ist die ökologische Transformation Herausforderung und Chance zugleich. Wir wollen die Chancen nutzen, etwa durch die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie durch eine nachhaltige Ausrichtung. Weiters bekommen unsere Ökotech-unternehmen neue Marktchancen. Wir setzen daher auf Innovationen, um diesen Wandel aktiv mitzugestalten“, so Achleitner. Entscheidende Impulse soll dabei auch das von der Business Upper Austria veranstaltete Zukunftsforum mit an die 600 Teilnehmern geben, das am Dienstag, und am Mittwoch im Oberbank Forum stattfindet.

Lesen Sie auch

Oberösterreichische Initiativen

In Oberösterreich hat man schon einige Dinge auf den Weg gebracht. So verweist Achleitner etwa auf die Initiative Kunststoffstandort 2030, mit der die Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft entwickelt werden soll oder auch auf das Projekt Future Mobility Region, womit man die starke Automotive-Branche Oberösterreichs sichtbarer machen will.

Dabei kann unser Bundesland mit einer geografisch kurzen Wertschöpfungskette punkten: „Alle Kompetenzen sind im Umkreis von 50 Kilometern vorhanden“, betont Achleitner. Dazu kommt schließlich auch noch die OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030.

Förderungen wichtig

Minister Kocher betont, dass die Unternehmen bei der Umwandlung ihrer Geschäftsmodelle nicht alleine gelassen werden. „Mit der im Herbst 2022 beschlossenen Klima- und Transformationsoffensive unterstützt die Bundesregierung mit 5,7 Mrd. Euro (davon 600 Mio. Euro vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft) die österreichische Industrie bei der Transformation zu einer nachhaltigen, auf erneuerbare Energien basierenden und digitalisierten Wirtschaft“, so der Minister.

Bürokratische Hürden

Doch nicht nur Geld wird nötig sein. Man müsse auch die „bürokratischen Fesseln“ lösen, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. „Ein unerträglicher Regulierungswahn (wie etwa das eben beschlossene Lieferkettengesetz), überproportionale Energie-, Material-, und Arbeitskosten sowie eine vielerorts nach wie vor festzustellende Konsum- und Investitionszurückhaltung sind ‘Fußfesseln’ für den Standort“, so Hummer. Zustimmung kommt von IV-OÖGeschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch, der den Regulierungswahn auf nationaler und europäischer Ebene kritisiert. Dazu komme der Arbeitskräftemangel, dem man mit neuen gesetzlichen Regelungen entgegentreten müsste, so die WKOÖ-Präsidentin.

Von Christoph Steiner

Das könnte Sie auch interessieren