XXXLutz setzt bei Kunden mehr auf Mieter als auf Häuslbauer

Steigende Baukosten bekommt auch der Welser Möbelkonzern XXXLutz zu spüren. Auch wenn die Kundenfrequenz passe, sitze das Geld, vor allem beim Häuselbauer, nicht mehr so locker, räumte Unternehmenssprecher Thomas Saliger am Montag in Wels ein. Dennoch sieht er das laufende Geschäftsjahr „sehr gelassen“ und rechnet beim Umsatz mit „Plus Minus Null“.

Seit Februar gingen die Küchenanfragen, Hauptgeschäft des Einrichtungsriesen, zurück. Rund ein Drittel der verkauften Küchen seien für Neubauten bestimmt. Verschärfte Kreditvergaben und höhere Zinsen bremsen jedoch die Bautätigkeit. Daher konzentriere man sich mehr auf den Mietsektor. Auch wenn Mieter nicht so viel Geld für eine Küche ausgeben, investieren sie in andere Wohnbereiche, führte Saliger aus.

Die Inflation „trifft uns nur relativ“, merkte er an. So seien „Preiserhöhungen nur marginal“, im Durchschnitt würden „zwischen 3 und 4 Prozent an den Kunden weitergeben“. Als Grund nannte der Unternehmenssprecher, dass sich die Logistikkosten, die durch Corona in Höhe geschnellt seien, „komplett normalisiert“ hätten. Die Industrie sei wieder lieferfähig.

In Wels, dem Firmensitz, hat XXXLutz gerade für rund 20 Mio. Euro das Einrichtungshaus sowie Möbelix und mömax komplett umgebaut, hieß es in der Pressekonferenz. Weiters soll noch heuer das Zentrallager in Sattledt für 40 Mio. Euro erweitert werden. Und in Linz werden im Frühjahr 2024 in der Hafenstraße eine neuer XXXLutz und mömax eröffnen. Kosten: 60 Mio. Euro.

Insgesamt sollen in diesem Jahr zehn neue Häuser eröffnet werden, allerdings keines in Österreich. Und „wenn sich die Gelegenheit bietet, sagen wir auch nicht Nein zu weiteren Übernahmen“, so Saliger.

Die XXXLutz-Gruppe ist mit über 370 Möbelhäusern in 13 europäischen Ländern vertreten und betreibt 24 eigene Onlineshops. Der Jahresumsatz belief sich 2022 auf 5,75 Mrd. Euro, damit ist der heimische Konzern einer der drei größten Möbelhändler der Welt.

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