Zahl der Arbeitslosen in OÖ auf 41.000 angestiegen

Mehr als 165.000 offene Stellen im Dezember 2023 in Österreich

In einem schwierigen Umfeld hält sich der oberösterreichische Arbeitsmarkt weiter wacker. Im Jahresschnitt stieg die Arbeitslosenqurote von 4 auf 4,2 Prozent. Im Dezember lag sie bei 5,7 Prozent, nach 5,1 Prozent im Vergleichsmonat des Vorjahres. Mehr als 41.000 Menschen sind arbeitslos.

„Der oberösterreichische Wirtschaftsraum zeigt trotz Herausforderungen durch Teuerung, gedämpfter globaler Wirtschaftslage und unsicheren Aussichten eine nach wie vor hohe Resilienz im Gesamtvergleich. Die seit drei Monaten merklichen Zunahmen an arbeitslosen Personen ist gekennzeichnet durch Wiedereinstellzusagen, nach wie vor rückläufiger Langzeitbeschäftigungslosigkeit und nun spürbaren Effekten der gesetzten Interventionen bei jungen Erwachsenen. Aufgrund dieser Gegebenheiten wird auch das Arbeitsmarktservice Oberösterreich bereits im Jänner besonderen Fokus auf Bildung und Qualifizierung bei allen arbeitsuchenden Personen legen. Die Angebotsunterbreitung ab dem ersten Tag der Vormerkung wird diese Strategie maßgeblich stützen“, reagierte die AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt auf die Statistik.

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Qualifikation nötig

In Oberösterreich setzt man auf Qualifikation. „Die Eintrübung der Konjunktur wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt in Oberösterreich aus: Es gab zwar Ende Dezember 2023 mit 686.000 um knapp 1.500 Beschäftigte in unserem Bundesland mehr im Vergleich zum Dezember 2022, zugleich ist die Anzahl der Arbeitslosen auf 41.210 angestiegen. Die Arbeitslosenrate betrug im Dezember in Oberösterreich 5,7 %, österreichweit waren es 7,8 %. Mit 23.143 ist die Anzahl an offenen Stellen in unserem Bundesland nach wie vor hoch. Daher setzt Oberösterreich weiterhin auf Aus- und Weiterbildung, um einerseits für die Arbeitssuchenden die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und anderseits den Betrieben die nach wie vor dringend benötigten Fachkräfte zur Verfügung zu stellen“, sagen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zu den Arbeitsmarktdaten für den Dezember des abgelaufenen Jahres. „Erfreulich sind für uns die aktuellen Exportzahlen: Oberösterreich hat im ersten Halbjahr 2023 wieder mit Abstand die höchsten Exporte im Bundesländervergleich verzeichnet. Damit werden Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen“, unterstreichen Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner.

Mehr als 165.000 offene Stellen im Dezember 2023

Warnungen kamen von anderer Seite. „Zum Jahresende meldet der Wirtschaftsbund Stellenmonitor 165.825 offen Stellen in Österreich. Trotz konjunkturell herausfordernden Zeiten und dem saisonalen Rückgang in der Baubranche zeichnet sich keine Entspannung bei den offenen Stellen ab. Eine nachhaltige Entspannung bei den offenen Stellen über alle Branchen hinweg scheint leider nicht absehbar und wird durch den demografischen Wandel die kritische Masse erst erreichen, wenn wir nicht entgegenwirken“, so WB-Generalsekretär Kurt Egger.

„Es braucht dringend Maßnahmen, um den Arbeitskräftemangel einzudämmen. Dazu müssen alle Stakeholder in diesem Land zusammen an einem Strang ziehen und den Bürgern kein Lügenmärchen von einer 32-Stunden-Woche erzählen. In den nächsten 15 Jahren kommen zu den aktuell vakanten Stellen weitere 300.000 offene Stellen dazu. Es müssen daher echte Anreize geschaffen werden, damit sich Arbeiten wieder lohnt und sogar mehr gearbeitet wird. Lohnnebenkostensenkung auf Arbeitgeberseite, erheblichen Bürokratieabbau und eine deutliche Erhöhung bei den ausgestellten Rot-Weiß-Rot-Karten bringen echte Entlastung im Gegensatz zu einer 32-Stunden-Woche“, so Egger abschließend.

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