Zeitstress lässt immer mehr Arbeitnehmer aufstöhnen

Group of business workers working together. Partners stressi

Immer mehr Beschäftigte hierzulande leiden unter psychischen Belastungen. So klagen 59 Prozent über Zeitstress, einer Kombination aus Zeitdruck, ständigem Arbeitsdruck, hoher Konzentration, Unterbrechung der Freizeit und klassischem Stress. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Durch Zeitdruck waren in den vergangenen Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Beschäftigten in Österreich belastet, durch ständigen Arbeitsdruck zwischen einem Fünftel und einem Viertel. Besonders betroffen sind Beschäftigte in Gesundheits-und Sozialberufen, in Gastronomie und Tourismus sowie am Bau. Vollzeitkräfte leiden deutlich häufiger unter Zeit- und Arbeitsdruck als Teilzeitbeschäftigte.

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Von jenen, die von Zeitdruck berichten, sind 69 Prozent mit ihrem Beruf, 72 Prozent mit ihrem Leben und 46 Prozent mit ihrem Einkommen zufrieden. Bei denen, die keine entsprechende Belastung verspüren, sind es jeweils um mindestens zehn Prozentpunkte mehr.

Besonders eklatant ist der Unterschied, ob jemand bis zur Pension im jetzigen Beruf durchhält: Während 70 Prozent jener ohne Zeitdruck glauben, es bis dahin auszuhalten, sind es bei den Belasteten nur 48 Prozent. Von jenen Beschäftigten, die unter ständigem Arbeitsdruck stehen, glauben 46 Prozent, dass sie bis zum Ruhestand durcharbeiten.

Ähnlich dramatisch sind die Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Beschäftigte, die durch Zeitdruck und Arbeitsdruck belastet sind, hätten deutlich häufiger Herzprobleme, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und Schlafstörungen.

Aus Sicht der AK Oberösterreich müssen überlange Arbeitszeiten und Überstunden, die nachweislich Stress verursachen, besser verteilt bzw. abgebaut werden. Arbeit sollte zeitlich und räumlich von Freizeit und Privatem entkoppelt werden, Freizeit und Wochenende der Erholung dienen. Die Arbeitsbedingungen sollten verbessert werden, um Zeitstress zu vermeiden. Ebenso müssten psychische Belastungen regelmäßig evaluiert sowie bei der Zuerkennung der Schwerarbeitspension berücksichtig werden.

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