„Ziel ist es, Kinder mit Migrationshintergrund für das Skifahren zu begeistern“

Teenage skier braking during windy conditions

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass immer wenige Junge Skifahren. Dem tritt Klaus Grabler, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Manova, mit aktuellen Zahlen entgegen.

„Gerade die Generation Z weist den höchsten Anteil an Skifahrerinnen und Skifahrern auf“, so Grabler. Laut seinen Erhebungen zieht es bei den Digital Natives jeden Zweiten auf die Piste. Skifahren zähle somit bereits hinter Radfahren und Schwimmen – in unterschiedlicher sportlicher Ausprägung – zu den beliebtesten Sportarten in dieser Alterskategorie, betonte er am Donnerstag bei den Gipfelgesprächen in Linz, die von der Fachgruppe der OO Seilbahnen und der Snow&fun Gruppe veranstaltet werden. So entfällt jeder vierte Skitag in Österreich auf eine Kinder- oder Jugendkarte.

Schulskikurse als wichtiger Einstieg

Durch die gesellschaftlichen Veränderungen werde es aber auch immer wichtiger Kinder mit Migrationshintergrund für das Skifahren zu begeistern, so der Tenor bei der Veranstaltung. Da hier bei den Eltern oftmals der Bezug zum Wintersport fehlt, seien Schulskikurse wichtig, um die jungen Leute auf die Piste zu bringen. Denn sollte das nicht gelingen, werde die Zahl der Skifahrer in Österreich bis 2040 um 9 Prozent zurück gehen, so die Prognose.

In dieser Hinsicht gibt es auch intensive Bemühungen. Im vergangenen Jahr wurden vom Land Oberösterreich und den Oberösterreichischen Seilbahnen rund 85.000 Freikarten für oberösterreichische Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt.

Es handelte sich dabei um die höchste Anzahl seit der Einführung der Aktion im Jahr 2009, berichten Gerald Paschinger, Geschäftsführer der Hochficht Bergbahnen, und Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG.

Digitales Angebot und keine Wartezeiten

Auch sonst hat man untersucht, wie man die junge Generation für den Wintersport gewinnt. Klaus Grabler empfiehlt den Betreibern dort anzusetzen, was der Generation Z Spaß am Skifahren macht. „Einerseits will die neue Generation Spaß auf der Piste in Form von Snowparks und Fun Slopes, andererseits auch abseits der Pisten in den Skiorten“, so Klaus Grabler. Als Digital Natives müsse aber alles bei ihnen schnell gehen. Aus diesem Grund finden sie Wartezeiten besonders störend.

„Darüber hinaus müsse Platz geschaffen werden für gemeinsame Erlebnisse“, so der Tourismusforscher. „Mit neuen Ideen auf und neben der Piste lässt sich hier die Begeisterung der Jungen fürs Skifahren noch weiter ausbauen.“ So würden in Norwegen etwa Grillstationen neben der Piste für gemeinsame Erlebnisse abseits des Sportlichen sorgen, berichtet Holzinger aus der Praxis im Norden.

Von Christoph Steiner

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