Bildungsminister Polaschek sieht auch für den Sommer viel Arbeit

Bildungsminister Martin Polaschek © APA/Hochmuth

Dass Digitalisierung ein Schlüssel für die Zukunft ist, davon ist Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) überzeugt. Und es sei auch wichtig, dass Mädchen technische Ausbildungen angehen, so der Minister am Montag bei einem Besuch der HTL in Vöcklabruck.

VOLKSBLATT: Sie sind jetzt etwas mehr als 100 Tage Minister. Haben Sie sich das Amt so vorgestellt?

POLASCHEK: Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Aufgabe für unser Land wahrnehmen darf. Es ist jeden Tag eine neue Herausforderung, aber auch eine äußerst spannende Aufgabe mit zahlreichen interessanten Begegnungen. Leider kommt die gemeinsame Zeit mit meiner Familie derzeit etwas zu kurz. Neben der Bekämpfung der Pandemie sind wir nun auch mit der Krise in der Ukraine beschäftigt. Dabei wollen wir auch die pädagogischen Themen nicht aus den Augen verlieren. Aber ich wusste, worauf ich mich einlasse, als ich das Amt übernommen habe und es macht mir weiterhin jeden Tag Freude.

Bei der Matura geht es in die heiße Phase. Kann es noch zu Änderungen bzw. Erleichterungen kommen?

Wir haben auch heuer wieder zahlreiche Erleichterungen für die heurigen Abschlussprüfungen erlassen, denn es ist klar, dass auch dieses Schuljahr kein normales war: die Arbeitszeit wird verlängert, die Themenbereiche wurden eingeschränkt, gesetzlich verankert ist das Einfließen der Jahresnote unter bestimmten Voraussetzungen. Glücklicherweise gab es in diesem Schuljahr kein großflächiges Distance Learning, deshalb können wir mit der mündliche Matura als Abschluss eines Schüler/innenlebens wieder einen Schritt zurück zur Normalität gehen.

Was haben Sie sich für die Sommerferien vorgenommen?

Wir werden den Sommer – und auch schon die Zeit davor – gut nützen, um uns auf den Herbst vorzubereiten. In der Frage der Pandemiebekämpfung ist dazu eine gute Abstimmung mit dem Gesundheitsminister nötig. Es werden weitere Vertriebene aus der Ukraine zu uns kommen, die wir gut in der Schule begleiten wollen. Und es warten eine Reihe von pädagogischen Themen auf uns, auf die wir uns fokussieren wollen.

Wir sind hier in einer HTL, quasi die Kaderschmiede der Technik. Wie zufrieden sind Sie mit der Digitalisierung unseres Bildungssystems?

Mit der Auslieferung der Laptops und Tablets an alle 5. und 6. Schulstufen ist Großes gelungen. Hier knüpfen wir an: Die Auslieferung wird nächstes Jahr an die kommenden 5. Schulstufen fortgesetzt. Damit allein ist es aber nicht getan. Wir führen im Herbst das Fach Digitale Grundbildung ein, das Schülerinnen und Schüler nicht nur im Umgang mit der Technik vertraut machen soll, sondern auch Fragen der Sicherheit, des Quellenchecks, des Umgangs miteinander im Netz etc. beantworten soll.

Ein Schlüssel für diese Zukunft könnte auch die neue TU in Linz sein. Wird es mit Herbst 2023 mit dem Start klappen?

Derzeit arbeiten wir intensiv am Gesetzesentwurf. Dabei sind wir in enger Abstimmung mit den unterschiedlichen Stakeholdern und berücksichtigen in diesem Prozess die verschiedenen Inputs.

Die Fragen an Bildungsminister MARTIN POLASCHEK stellte Herbert Schicho