Zehn Schulversuche mit Pflegeausbildung starten

Zehn Schulversuche — unter anderem auch in Bad Ischl — zur Pflegeausbildung mit zunächst 300 Schülern sollen ab Herbst starten. Die sechs „Höheren Lehranstalten für Sozialbetreuung und Pflege“ mit 180 Plätzen sind als fünfjährige berufsbildende höhere Schulen mit Matura konzipiert und stehen damit in einer Reihe mit Höheren Technischen Lehranstalten (HTL), Handelsakademien (HAK), Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe (HLW) oder Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP).

Nach dem Abschluss ist einerseits ein direkter Berufseinstieg möglich und andererseits die Berechtigung für ein Hochschulstudium verbunden. Damit soll laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) eine Lücke geschlossen werden: Es gebe derzeit keine Ausbildung im Pflegebereich, die unmittelbar an die Sekundarstufe 1 anschließe und zur Matura führe, so Faßmann im Ö1-Radio.

An den für die Schulversuche ausgewählten dreijährigen Fachschulen mit zunächst insgesamt 120 Plätzen soll es im Rahmen einer erweiterten Schulautonomie möglich sein, die Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung (Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz) vorzuziehen. Die Inhalte werden im Anschluss angerechnet, was etwa die Ausbildung zur Pflegeassistenz auf ein Jahr verkürzt.

Stelzer und Haberlander preisen Andorf als Vorbild an

Die Schaffung einer neuen Pflegeschule in Bad Ischl wird von LH Thomas Stelzer und LH-Stv. Christine Haberlander begrüßt. Unter Verweis auf den Ausbildungsschwerpunkt „Gesundheit und Soziale Berufe“ an der Landwirtschaftlichen Fachschule Andorf fordern Stelzer und Haberlander aber, die dreijährigen Bundesschulen für die Pflegeausbildung zu öffnen. Das „einzigartige Pilotprojekt“ an den Landwirtschaftsschulen könne hier „als Vorbild dienen“.

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Die Absolventen in Andorf haben nach drei Schuljahren einen Abschluss als Heimhelfer. In einem nahtlos anschließenden vierten Jahr kann man sich zum Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Altenpflege ausbilden lassen.

Weshalb Stelzer auch betont: „Zentral ist für uns eine stärkere Durchlässigkeit mit erleichterten Umstiegs- und Aufstiegschancen. Es braucht einen Maßnahmen-Mix, um möglichst viele Türen in die Sozialberufe zu öffnen“.

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