Meinung

von Andreas Hörhager

Ziemlich daneben

Kommentar zu den Sanktionen gegen Russland.

Es trifft halt wieder die Kleinen. Keine Frage, die Sanktionen des Westens gegen den Diktator im Kreml und seine Spießgesellen sind bitter nötig und mehr als nur ein deutliches Signal an Herrn Putin. Selten waren die Mitgliedsländer der Europäischen Union, des Commonwealth, der USA und ihrer Partner so rasch zu einer Einigung gekommen, wie in der Frage der Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine. Inklusive der Verhängung von Strafmaßnahmen in nie da gewesenem Ausmaß.

Dennoch lassen die Sanktionen bei aller Deutlichkeit vieles an Treffsicherheit vermissen. Allzu leicht können die betroffenen Freunde und Günstlinge Putins diese umgehen. Eine undurchsichtige Holding hier, ein Verwandter da, schon gehen die Repressionen ins Leere.

Nicht so freilich bei all jenen, deren Existenz angesichts der generellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Russlands ohnehin schon gefährdet war. All die Handwerker, Arbeiter, Angestellten, Pensionisten oder Jungfamilien werden vermittels horrender Inflation und Entwertung der Staatswährung einfach um ihr mühsam erspartes Geld gebracht. Sie können ihre Miete, ihre Kredite nicht mehr bedienen, müssen neue Schulden machen, um überleben zu können.

Sie bezahlen Putins Zeche. Für seinen Krieg, den sie nie wollten.

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