Zu viele Verwaltungsaufgaben: Schulen sollen entlastet werden

Bis Sommer 2023 soll es 600 zusätzliche Schreibkräfte geben

Arbeit

Seit Jahren kritisiert die Lehrergewerkschaft eine Überlastung der Schulleitungen mit Verwaltung. Zusatzaufgaben durch das Corona-Management hätten die Situation auf die Spitze getrieben.

Noch nie sei ein Schulbeginn so fordernd gewesen, zeigte sich der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) zuletzt alarmiert. Nun haben sich Bildungsministerium und Gewerkschaft auf eine Entlastung der Schulen von der Verwaltung geeinigt.

Anforderungen verschoben

Die Bekämpfung der Pandemie habe den Schulen viel Bürokratie und Verwaltungsarbeit zugemutet, in der Situation brauche es nicht noch zusätzliche bürokratische Anforderungen, so Bildungsminister Heinz Faßmann. Für Kimberger ist die Gewerkschaft ihrem Ziel nach spürbarer Entlastung „einen wesentlichen Schritt nähergekommen“, damit Lehrer sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Konkret müssen laut Bildungsressort die für Jänner 2022 vorgesehenen Schulentwicklungspläne und das Qualitätshandbuch erst ein Jahr später vorgelegt werden. Damit sollen im laufenden Schuljahr weniger Lehrerkonferenzen, Dienstbesprechungen mit den Bildungsdirektionen und Schulungen anfallen. Außerdem werden Zusatzerhebungen reduziert.

In den Bildungsdirektionen sollen zudem spezielle Anlaufstellen eingerichtet werden, die vor allem bei rechtlichen Fragen – etwa Stornoregelungen bei Schulveranstaltungen – weiterhelfen können. Für die Pflichtschulen sind bis Sommer 2023 600 Vollzeitstellen von Sekretariatskräften vorgesehen.

Die Regierung hatte schon im Sommer 2020 angekündigt, bis 2022 über ein Projekt für Langzeitarbeitslose und Wiedereinsteiger 1000 Sekretariatskräfte an die Schulen zu bringen. Von der ersten Tranche wurden statt 500 nur 400 Stellen abgerufen. Kimberger habe den Eindruck, dass Länder und Gemeinden, die ein Drittel der Kosten übernehmen müssen, auf der Bremse stünden.

Das könnte Sie auch interessieren