Meinung

von Markus Ebert

Zuerst denken

Es wird kaum jemand dem Tiroler LH Günther Platter widersprechen, wenn er betont, es müsse eine „tiefgreifende Analyse“ des Corona-Krisenmanagements geben. Das ist für die Länderebene ebenso zutreffend wie für das, was die Bundesregierung in nunmehr fünf Wochen Ausnahmezustand getan hat.

Aber, auch das ist unbestritten: Für eine Analyse braucht es einen Anfang und ein Ende dessen, was man unter die Lupe nimmt. Denn nur dann kann man die richtigen Schlussfolgerungen ziehen, die umso wichtiger sind, als daraus die Lehren für die Zukunft abgeleitet werden müssen.

Denn so viel ist klar: Das Coronavirus wird sich nicht einfach sang- und klanglos wieder verabschieden, und dass eine neues Virus mit einem solchen Bedrohungspotenzial auftaucht, ist nicht auszuschließen.

Lernen für künftige Krisensituationen ist also ohnehin Pflicht — und zwar die der Entscheidungsträger ebenso wie die der Bürger.

„Wer jetzt schon weiß, was alles schiefgelaufen ist, ist ein Luftschlossfabrikant.“

Wer jetzt — wie insbesondere die Kickl-Hofer-FPÖ, zunehmend aber auch die SPÖ — schon weiß, was alles schiefgelaufen ist und wie man das alles besser hätten abwickeln können, ist ein Luftschlossfabrikant. Aber es führt uns dorthin, woran Tagespolitik oft krankt: Vom „zuerst denken, dann reden“ halten manche einfach nichts.

Das könnte Sie auch interessieren