Zum Glänzen gebrachtes Juwel

Jeunesse Chor und Bruckner Orchester unter Poschner in St. Florian

Bruckner Orchester-Chefdirigent Markus Poschner
Bruckner Orchester-Chefdirigent Markus Poschner © Quintus Moucka

Endlich ist es wieder möglich, die Basilika des Stiftes St. Florian bis auf den letzten Platz zu füllen. So geschehen am Samstag, wo das Bruckner Orchester unter Markus Poschner konzertierte.

Zu Beginn mit Franz Schuberts „Unvollendeter“ h-Moll D 759, die eine eine wunderbare Stimmung von Melancholie und Sehnsucht, eine fast überirdische Sphäre bot, ehe Bruckners e-Moll Messe Nr. 2 WAB 27 folgte.

In der notwendigen Umbauphase verließen die Streicher die Bühne und der achtstimmige Chor mit den Bläsern nahm Platz auf der Bühne des Presbyteriums.

Der Linzer Jeunesse Chor hat seit seiner Gründung im Jahr 1983 dieses Werk von Anton Bruckner immer wieder mit Wolfgang Mayrhofer aufgeführt. Es war ein Auftragswerk von Bischof Rudigier an den Komponisten für den noch im Bau befindlichen Linzer Dom.

Inzwischen ist die Komposition zu einem Juwel der gesamten Kirchenmusik geworden. Ohne Solisten werden dem Chor alle Texte der Liturgie anvertraut und mit den begleitenden Bläsern in besondere Klangregionen geführt.

Die mystische Herausforderung des beginnenden Kyrie wurde mit den glasklaren Stimmen der Soprane und den später folgenden Bläsern sofort zum Erlebnis. Markus Poschner forderte den Großchor mit eher langsamen Tempi bei spannungsgeladenen Passagen zu homogener Klangfülle.

Zu bewundern waren die zart klingenden Pianissimi in den Höhen und die fundiert agierenden Tenor- sowie die satt klingenden Basspassagen. Große Steigerung gelang im „non confundar“ und in der anschließenden „Amen“-Fuge, eher besinnlich und ruhig das „Agnus Dei“. Auf lang anhaltende Stille folgte als Dank für das großartig Dargebotene anhaltender starker Applaus.

Von Christine Grubauer

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