Schengen-Abkommen: Zum Jubiläum wieder außer Kraft

Schengen-Freiheiten sind aktuell kein Thema

Jede Feierstimmung bleibt zu runden Geburtstagen des Schengen-Abkommens offenbar ausgesperrt.

Als der freie Personenverkehr 2015 den 20. Geburtstag feierte, führten kurz darauf eine Reihe von EU-Ländern wegen der Flüchtlingswelle wieder Grenzkontrollen ein.

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Nun ist auch der 25. Geburtstag überschattet von Grenzschließungen und Kontrollen, diesmal wegen der Corona-Pandemie.

Fünf Vorreiter

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Zurück geht das Schengener Abkommen auf die luxemburgische Winzergemeinde Schengen an der Mosel. Dort unterzeichneten am 14. Juni 1985 Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und die Niederlande das Übereinkommen „Schengen I“.

Österreich trat am 28. April 1995, vier Monate nach dem EU-Beitritt, auch dem Schengener Abkommen bei.

Ab 1. Dezember 1997 fielen die Personenkontrollen auf Flügen in die damals acht Partnerstaaten Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Spanien und Portugal weg.

Heute umfasst der Schengenraum 26 Länder, darunter die vier Nicht-EU-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen.

Von den derzeit 27 EU-Staaten sind nur Bulgarien, Zypern, Kroatien, Irland und Rumänien nicht dabei. Großbritannien gehörte dem Schengen-Verband nie an.

Härtetest 2015

Den ersten große Härtetest erlebte „Schengen“ zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Am 14. September führte Deutschland Grenzkontrollen ein, zwei Tage später begann Österreich mit Kontrollen zu Ungarn und Slowenien. Die Staaten Frankreich, Schweden, Dänemark und Norwegen zogen rasch nach, die ursprünglich für sechs Monate angesetzten Kontrollen sind immer noch aufrecht.

Nun hat die Corona-Pandemie neuerlich zu einem Hochziehen der Grenzen in Europa geführt.

Mit Montag, dem 23. März, führen 13 EU-Staaten sowie die Schweiz und Norwegen wegen Covid-19 wieder Grenzkontrollen durch.

Die Liste der Länder, die ihre Grenzen geschlossen haben, ist aber viel länger. Auch Lettland, Malta, die Niederlande, Slowenien und die Slowakei haben mittlerweile die Grenzen weitgehend dicht gemacht.

Österreich hatte wegen der Situation in Südtirol am 11. März den Anfang mit Kontrollen zu Italien gemacht. Am 14. März waren Kontrollen zur Schweiz und Liechtenstein gefolgt, am 19. März dann zu Deutschland, Slowenien und Ungarn.

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