Meinung

von Markus Ebert

Zumutung

Leitartikel zum neuerlichen Lockdown nach Weihnachten

Wenn 18 teils minderjährige Jugendliche in einer Mühlviertler Shishabar den Kick der Berauschtheit suchen, dann ist das ein Steinchen im Mosaik der Ursachen, die zum dritten Lockdown beitragen. Lungenspezialist Bernd Lamprecht hatte weit vor dem zweiten Lockdown konstatiert, dass das „Experiment Eigenverantwortung“ gescheitert sei — und das bewahrheitet sich nun aufs Neue.

Offenbar ist weder die Einsicht in die Notwendigkeit, die Corona-Infektionskette zu unterbrechen, mehrheitsfähig, noch das Einhalten entsprechender Regeln. Andernfalls nämlich wäre der zweite Lockdown signifkant wirksamer gewesen.

Selbst wenn man die handelnden Politiker nicht von Fehlern freisprechen will — das freilich unter striktem Verweis darauf, dass jegliche Blaupause im Umgang mit einer solchen Pandemie fehlt —, gilt eines auch: Jede und jeder in diesem Land trägt in einer Situation wie dieser Verantwortung, gleichermaßen für sich wie für andere. Eine Verantwortung, die allerdings auch politisch nicht von allen wahrgenommen wird, wenn man sich insbesondere die unerträglichen Corona-Tiraden maßgeblicher blauer Bundespolitiker in Erinnerung ruft.
Es stimmt: Corona ist eine Zumutung, aber den Kampf dagegen aus egoistischen Gründen nicht zu führen, ist auch eine Zumutung.

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