Zweijährige Studie über „Koranschulen“ in Oberösterreich startet

In Oberösterreich startet eine wissenschaftliche Studie über Koranschulen mit der Johannes Kepler Uni, der Pädagogischen Hochschule, dem Österreichischen Integrationsfonds und der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Die Landesregierung hat in der Sitzung Montagnachmittag das mit 80.000 Euro budgetierte Projekt des Integrationsressorts beschlossen.

Noch der damalige Landesrat Rudi Anschober (Grüne) hatte die Untersuchung zur wissenschaftlichen Sichtung des pädagogischen Materials des Religionsunterrichts in Moscheen initiiert. Die entsprechenden Vorarbeiten sind bereits seit vergangenem Jahr fertig, bis jetzt habe Anschobers Nachfolger Stefan Kaineder noch eine Co-Finanzierung mit dem Bund angestrebt. „Der ÖIF wird nun ein Arbeitspaket übernehmen, was ein Viertel der Gesamtkosten entspricht“, meinte er.

Die Studie ist auf zwei Jahre angelegt. Die Dauer begründetet der Integrationslandesrat damit, dass die islamische Glaubensgemeinschaft nicht so hierarisch strukturiert sondern eine heterogene Gruppe sei. Insgesamt gebe es in Oberösterreich 62 Moschee-Gemeinden. Lehrende, Schüler und Eltern sollen in der Erhebung befragt werden. Lehrpläne, die Auswahl der Lehrenden, Vorstellungen vom Unterricht sowie die Themenbereiche Transparenz und Kontrolle würden laut Kaineder wissenschaftlich analysiert. Ziel sei es, den Koranunterricht zu professionalisieren, dazu sei ein wertschätzender und neutrale Zugang wichtig und kein politisch aufgeladener Diskurs.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer hat im Zusammenhang mit der Studie an das Integrationsressort eine Fragenkatalog geschickt, um sicherzustellen, dass mit der Studie auch die Themen Parallelgesellschaften und politischer Islam behandelt werden.

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