Zweite Reformphase gestartet

Umsetzung der bundesweiten Pflegereform soll bereits 2021 beginnen

Für ÖVP-Verhandler August Wöginger sind Themen u. a. „Daheim vor Stationär“, die Unterstützung pflegender Angehöriger und eine Strategie bei Demenzerkrankungen.
Für ÖVP-Verhandler August Wöginger sind Themen u. a. „Daheim vor Stationär“, die Unterstützung pflegender Angehöriger und eine Strategie bei Demenzerkrankungen. © APA/Pfarrhofer

Die von der Bundesregierung geplante Pflegereform ist mit einer Fachtagung am Dienstag in ihre zweite Phase gestartet. Besprochen wurden dabei die Ergebnisse des davor abgehaltenen digitalen Beteiligungsprozesses.

Bis Jänner soll die Reform nun konkreter werden, und im Laufe des Jahres 2021 soll die Umsetzung beginnen. Dabei will man — nach dem Vorbild des Gesundheitswesens — eine gemeinsame Zielsteuerungskommission einrichten und die Finanzierungsströme zumindest bündeln.

Man wolle die Reform mit den Betroffenen gemeinsam erarbeiten und nicht über deren Köpfe drüberfahren, nannten Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) als Motto. Angesichts des demografischen Wandels gehe es um die Chance und das Recht jedes einzelnen, die zusätzlich geschenkten Lebensjahre gut und in Würde verbringen zu können.

Ziele seien also eine hohe Qualität der Pflege, die Stärkung der Betroffenen (sowohl der Gepflegten als auch der Pflegenden), die Attraktivierung der Ausbildung, die Schaffung österreichweit einheitlicher Standards sowie die Entflechtung und Bündelung der Finanzierungsströme.

Für den Koalitionspartner ÖVP unterstrich Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger, dass man den Mensch in den Mittelpunkt stellen und dessen Eigenständigkeit so lange fördern und unterstützen wolle, wie es in dessen Sinn sei.

Lob für Prozess

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Lob für den aufgesetzten Reformprozess kam am Dienstag von der Wissenschaft, aber auch von Pflegeorganisationen.

Trotzem: „Es braucht nun politische Entscheidungen, um Auswahl und Richtung der Maßnahmen festzulegen. Und es braucht politische Kooperation über Ressort- und Kompetenzgrenzen hinweg, weil eine wirksame Pflegereform auf das Zusammenwirken von Bund, Ländern und Gemeinden sowie diverser Ressorts angewiesen ist. Zudem haben wir auch noch eine Fülle fachlicher Detailarbeit zu erledigen“, meint Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich und aktuell Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt.

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