Am Karfreitag wird um 15 Uhr der Todesstunde Jesu gedacht

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Der Karfreitag („kara“ bedeutet Klage) ist der Gedenktag an den Tod Jesu. Jesu Leben endete auf die schändlichste Weise, die die Antike kannte: die Kreuzigung, die ausschließlich Verbrechern vorbehalten war. Er wurde von der römischen Besatzungsmacht als gefährlicher Aufrührer zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er starb, weil sein Handeln und seine Botschaft eine Provokation für die Gesellschaft darstellte.

Schon früh stellte die Urkirche die Frage, ob nicht Jesu Tod eine über das Märtyrerschicksal hinausgehende, eigene Heilsbotschaft hat. Am Karfreitag „verschlägt es den Christen die Sprache“. Sogar die Glocken schweigen. Christen glauben, dass sie Jesu Tod als Wiedergutmachung für die Sünden der Menschen tiefer mit Gott verbindet.

Um 15 Uhr wird in den Kirchen an die Todesstunde Jesu gedacht. Die Liturgie des Karfreitags beinhaltet eine Kreuzverehrung und ausführliche Fürbitten.

Fürbitte wegen der aktuellen Kriegsschauplätze

Für den diesjährigen Karfreitag wurde eine eigene Karfreitagsfürbitte für die Menschen in der Ukraine, im Nahen Osten und in allen Kriegsgebieten der Erde formuliert:

„Lasst uns auch beten für die Menschen in der Ukraine, im Nahen Osten und in allen Kriegsgebieten der Erde; für alle, die vor dem Schrecken der Gewalt geflohen und ihrer Heimat beraubt sind, für alle Frauen und Männer, die mit ihrem Leben einstehen für die Abwehr des Bösen und für den Schutz der Schwachen und Verfolgten. – Allmächtiger, ewiger Gott, du hast Mitleid mit den Geringen und Armen, die Unterdrücker aber stürzt du. Wie du Israel aus der Knechtschaft Ägyptens geführt hast, so rette in unseren Tagen alle Opfer von Krieg und Gewalt. Wandle die Herzen derer, die Böses tun, und lass den Frieden siegreich sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“

Der Karfreitag ist ein Fast- und Abstinenztag. Das Fastengebot am Karfreitag und Karsamstag geht unter anderem auf Bibelworte Jesu zurück, in denen er zu seinen Jüngern spricht, dass sie fasten werden, wenn ihnen der „Bräutigam entrissen wird“.

Karfreitag und -samtag im Linzer Mariendom

Karfreitag, 29. 3.:

  • 15 Uhr, Feier vom Leiden und Sterben Christi, mit Bischof Manfred Scheuer (Musikalische Gestaltung: Kreuzweg von Joseph Kronsteiner; Domchor, Leitung: Andreas Peterl)
  • 15 Uhr, Kinderfeier zur Todesstunde Jesu, (in der Krypta des Mariendoms)

Karsamstag, 30. 3.:

  • 16 Uhr, Vorösterliche Feier für Kinder und Familien, (mit Speisensegnung)
  • 20.30 Uhr, Osternachtsfeier mit Bischof Manfred Scheuer (mit Speisensegnung); Musikalische Gestaltung: Gesänge zur Osternacht von Claudio Monteverdi und Heinrich Schütz; Solist:innen der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Leitung: Andreas Peterl

Trauermetten in OÖ

In manchen Pfarren und Klöstern werden an den Kartagen Trauermetten gefeiert. Das Wort „Mette“ leitet sich vom lateinischen „hora matutina“ (Morgenstunde, Matutin) ab. Dieser morgendliche Gottesdienst kann aber auch zu Abend- oder Nachtstunden gehalten werden.

Heute werden bei der Trauermette Psalmen, Schriftlesungen und geistliche Texte von Kirchenvätern und Theologen gelesen. Auf einem speziellen, dreieckigen Leuchter brennen 14 bzw. 20 rote Kerzen, ganz oben eine dicke weiße Kerze, die Jesus Christus symbolisiert. Die roten Kerzen werden nacheinander ausgelöscht, die weiße Kerze bleibt brennen und verdeutlicht, dass Christus den Tod besiegt hat.

Trauermetten im Stift Kremsmünster

Gründonnerstag, 28. März, Karfreitag, 29. März und Karsamstag, 30. März, jeweils um 7 Uhr in der Stiftskirche Kremsmünster. Morgenlob mit Psalmen, Gesang und Musik.

Trauermetten im Stift Schlägl

Karfreitag, 29. März und Karsamstag, 30. März, jeweils um 7 Uhr in der Stiftskirche. Trauermette im Gregorianischen Choral und mehrstimmige Responsorien.

Trauermetten im Stift St. Florian

Karfreitag, 29. März und Karsamstag, 30. März, jeweils um 8 Uhr in der Marienkapelle der Stiftsbasilika. Trauermette mit Liturgie- und Kantorengesängen.

Grabesruhe am Karsamstag

Am Karsamstag hält die Kirche Grabesruhe. Karsamstag und Karfreitag sind die einzigen beiden Tage ohne Eucharistiefeier. Der Karsamstag ist der liturgische Trauertag, ein ruhiger Tag. Die Gläubigen besuchen das in den Kirchen aufgestellte Grab Jesu. In den Pfarren werden Gebetsstunden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten.

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