Kommende Woche beginnt der Umbau des Hitler-Geburtshauses

Ab dem Jahr 2026 sollen dann die Polizei Braunau sowie das Bezirkspolizeikommando in das Gebäude übersiedeln

Das Hitler-Geburtshaus sorgt seit Jahren für Diskussionen.
Das Hitler-Geburtshaus sorgt seit Jahren für Diskussionen. © APA/Gindl

Nachdem der Start mehrfach verschoben wurde, soll der Umbau des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau am kommenden Montag beginnen, sagte am Mittwoch der Sprecher des Innenministeriums, Patrick Maierhofer. Zunächst würden Baustelleneinrichtungen und Sicherungsmaßnahmen erfolgen. Diese Schritte werden laut Maierhofer für die Bevölkerung ab nächster Woche sichtbar sein.

Nach dem Umbau sollen die Braunauer Polizei und das Bezirkspolizeikommando in das historisch belastete Gebäude übersiedeln. Auch Menschenrechts-Schulungen sollen dort über die Bühne gehen.

Zahlreiche Alternativvorschläge

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Kritik an der geplanten Nachnutzung, auch im Hinblick auf die internationale Wahrnehmung: Der Zeithistoriker Andreas Maislinger etwa warb für ein „Haus der Verantwortung“, in dem junge Leute aus aller Welt sich mit den Themen Demokratie und Antisemitismus auseinandersetzen würden. Zuletzt hatten die österreichischen Freunde der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem vorgeschlagen, der Stadt Braunau ihre Wanderausstellung „Die Gerechten“ zu schenken, um sie in diesem Gebäude dauerhaft zu zeigen.

Auch der Film „Wer hat Angst vor Braunau?“ hatte kürzlich die Debatte angefacht. Regisseur Günter Schwaiger war im Braunauer Stadtarchiv auf eine Zeitungsmeldung von 1939 gestoßen, wonach Hitler sein Geburtshaus zu Kanzleien der Kreisleitung und somit für administrative Zwecke umbauen lassen würde.

Eigentümerin wurde enteignet

Das Haus steht seit dem Auszug der Lebenshilfe im Jahr 2011 leer. Nachdem man sich mit der langjährigen Eigentümerin nicht einigen konnte, wurde sie enteignet. Seit dem Jahr 2016 gehört das Haus der Republik.

War man im vergangenen Jahr noch von Kosten in Höhe von elf Mio. Euro ausgegangen, erwartet das Innenministerium nun eine Summe für den Umbau von 20 Mio. Euro.

Das könnte Sie auch interessieren