Kontrollen zeigen enorme Sicherheitsmängel bei Billigspielzeug

LR Kaineder: Waren aus China als Gefahr für Kinder und Plastikmüllplage

Sandspielzeug fr Kinder, Flugzeug

Online-Marktplätze wie Temu locken Kunden mit extrem billigen Preisen und werden immer wieder kritisiert. Auch bei Testkäufen fallen diese Shops häufig wegen mangelnder Qualität und Sicherheitsmängeln auf. In Oberösterreich werden durch die Lebensmittelaufsicht und die AGES Spielwaren kontrolliert.

Auch bei diesen regelmäßigen Kontrollen werden oft gesundheitsschädliche Produkte auf dem Markt vorgefunden. In Schwerpunktaktionen werden Produkte, die gerne an Kinder verschenkt werden und erhöhtes Gefahrenpotenzial aufweisen, getestet. Beim Spielzeug liegt die Beanstandungsquote bei fast der Hälfte: 2021 bei 42,7 Prozent, 2022 bei 48,1 Prozent und 2023 bei 46,4 Prozent.

Zu laut, zu kleine Teile, technische Mängel

Häufige Problemzonen sind leicht lösbare Kleinteile (Erstickungsgefahr für Kleinkinder), zu laute Spielzeughandys oder zu stark schießende Kunststoff-Pistolen. Auch technische Mängel bei Fahrzeugen wie z. B. Scootern werden festgestellt. Spielsachen und Kinderkostüme dürfen auch nicht leicht entflammbar sein.

Ein weiterer Beanstandungsgrund ist der Einsatz verbotener Weichmacher, die oft in den Köpfen von Spielzeugpuppen oder aufblasbarem Wasserspielzeug enthalten sind. Besondere Vorsicht ist beim Kauf von Billigspielzeug auf Jahrmärkten, Messen und Kirtagen geboten. Hier gab es in der Vergangenheit oft hohe Beanstandungsquoten.

„Spielsachen und Geschenke sollen eine Freude machen. Ich möchte das Bewusstsein schärfen, dass damit auch ein Sicherheitsrisiko verbunden sein kann“, sagt der für Konsumentenschutz zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Er appelliert zu Qualitätsbewusstsein und dazu, die gebotene Sorgfalt beim Kauf walten zu lassen. Wer online kauft, soll auf verantwortungsvolle Hersteller achten und das Spielzeug vor dem Verschenken prüfen.

Tipps zur Spielzeugsicherheit

  1. Nur Spielzeug mit CE-Zeichen kaufen, Warnhinweise, Gebrauchsanleitungen und Altersempfehlungen beachten
  2. Sämtliches Verpackungsmaterial entfernen, ehe das Spielzeug dem Kind gegeben wird. Vorsicht auch bei Knopfzellenbatterien aus leicht zugänglichen Batteriefächern, diese können verschluckt werden.
  3. Das Spielzeug für Kinder unter 3 Jahren testen, ob dieses keine ablösbaren Kleinteile enthält – etwa Knopfaugen bei Plüschtieren.
  4. Spielzeughandys selbst kurz ans Ohr halten – empfinden Sie die Klänge und Melodien als unangenehm laut, können sie für Kinder eine Gefahr darstellen.
  5. Zu lange Spielzeugschnüre können ein Strangulationsrisiko bedeuten.

Ausführliche Informationen zum Thema gibt es in der Broschüre „Gutes Spielzeug! Ratgeber zur Spielzeugauswahl“, die von der AGES in Zusammenarbeit mit dem BMSGPK und der WKÖ erarbeitet wurde.

Das könnte Sie auch interessieren