Lokomat auch für Kinder geeignet

Auf Betreiben des Wiener Health-Care-Start-ups Tech2People entsteht derzeit in der Wiener Seestadt ein neues Therapiezentrum für neurologische Erkrankungen. Ende März 2023 soll dann vom bisherigen Standort beim KH „Zum Göttlichen Heiland“ in die neue, erweiterte Einrichtung übersiedelt werden. Bereits seit einigen Jahren ermöglicht das Unternehmen Menschen mit starker Bewegungseinschränkung mittels Exoskelett wieder selber zu gehen.

Mit Hilfe eines Exoskeletts kann Gregor Demblin, der seit einem Badeunfall im Rollstuhl sitzt, aufrecht gehen. © Österreichische Lotterien/Bieniek

Tech2People bietet seit 2018 in Wien Therapien mit dem Exoskelett an. Dabei handelt es sich um ein robotisches Gerät, das, an den Körper angelegt, Menschen mit neurologischen Verletzungen ermöglicht, den Rollstuhl zu verlassen und Trainings im Stehen und Gehen zu absolvieren.

Dadurch, dass die Patienten dabei ihren Körper ganz aufrichten – im Gegensatz zum Sitzen im Rollstuhl – ergeben sich Therapieerfolge, die sich auf den gesamten Organismus positiv auswirken.

Start-up-Gründer Gregor Demblin – er ist selber nach einem Badeunfall seit vielen Jahren auf den Rollstuhl angewiesen – treibt die Ausbaupläne voran. „Die Erfolge der Therapie sind so groß, dass wir jetzt 3,6 Mio. Euro investieren, zwei Millionen um zusätzliche robotische, neurotherapeutische Geräte anzukaufen und die Therapiemethoden weiter zu verbessern, sowie 1,6 Mio. Euro in den neuen Bau.“

Der „Lokomat“ kann auch Kinder bei der Therapie unterstützen. ©Hocoma

Im Therapiezentrum gibt es eine europaweit einzigartige Kombination von ambulanten Anwendungen und modernsten robotischen Geräten. Nach der neuen Finanzierungsrunde stehen nun Geräte bereit, die für ein extrem weites Spektrum an Betroffenen in Bezug auf Bewegungseinschränkung, Körpergröße und Gewicht geeignet sind.

Das heißt vom Kind bis zum Senior kann jeder die passende Therapie finden. Sie werden bei Menschen mit Schädel-Hirn-Traumata, Multipler Sklerose, Querschnittlähmungen und Schlaganfall eingesetzt. Dabei sind die Preise für die Therapieleistungen aufgrund von Sponsoren überschaubar.

Mitgründer Michael Seitlinger betont: „Wir sind dankbar dafür, dass wir von Unternehmen wie den Österreichischen Lotterien, Raiffeisen und Ernst & Young bei der Umsetzung unserer Pläne unterstützt werden. Die Investitionen kommen den Patienten zugute.“

Einer der Unterstützer ist Heinrich Foglar-Deinhardstein, Partner der Anwaltskanzlei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati: „Die Rechtsanwälte von CHSH leisten regelmäßig ProBono-Beratung für soziale und gesellschaftlich wichtige Projekte wie dieses. Wir sind stolz darauf, mutige und idealistische Unternehmer bei der Umsetzung ihrer visionären Ideen begleiten zu können.“

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