Beim Energiekonzern Verbund sprudelten 2023 die Gewinne

„Die Energietransformation braucht enorme Investitionen in der nächsten Dekade“, sagt Verbund_CEO Strugl mit Verweis darauf, dass die gesamte E-Wirtschaft bis 2030 60 Mrd. Euro in den Ausbau der Netze und der Erzeugung fließen lässt.
„Die Energietransformation braucht enorme Investitionen in der nächsten Dekade“, sagt Verbund-CEO Strugl mit Verweis darauf, dass die gesamte E-Wirtschaft bis 2030 60 Mrd. Euro in den Ausbau der Netze und der Erzeugung fließen lässt. © Verbund

Der teilstaatliche Energiekonzern Verbund hat auch 2023 wieder prächtig verdient. Der Gewinn erhöhte sich um satte 32 Prozent auf 2,27 Mrd. Euro. „Wir haben wirklich sehr gute Ergebnisse zu verzeichnen“, resümiert Konzernchef Michael Strugl. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 42 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro, der Umsatz lag mit 10,45 Mrd. Euro nur knapp über dem Vorjahr. 2024 dürfte das Ergebnis allerdings deutlich niedriger ausfallen.

Das gute Ergebnis 2023 sei einerseits den hohen Marktpreisen für Strom geschuldet, andererseits aber auch einer höheren Eigenerzeugung. „Wir haben das in einem sehr unruhigen Umfeld geleistet“, so Strugl bei der Präsentation der Ergebnisse. Und: „Wir rechnen damit, dass es auch weiterhin unruhig bleiben wird auf den Energiemärkten.“

Zum anderen sprach der Verbund-Chef von politischen Unsicherheiten innerhalb Österreichs und verwies hier unter anderem auf die Gewinnabschöpfung und die Gasdiversifizierung aber auch auf Gesetze in Vorbereitung, etwa das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG). Die schwächelnde Konjunktur und die hohen Zinsen seien eine weitere Herausforderung.

Vor diesem Hintergrund will der Verbund in den kommenden drei Jahren (bis 2026) insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro investieren, vor allem in den Netzausbau, Kraftwerke und Speicher. „Nachdem wir unsere Steuern bezahlt haben, nachdem wir die Gewinnabschöpfung bezahlt haben, nachdem wir die Dividende ausgeschüttet haben, wird jeder Euro reinvestiert“, betont der Verbund-CEO. Strugl, der auch Präsident von Oesterreichs Energie ist, rechnet für die gesamte E-Wirtschaft bis 2030 mit Investitionskosten von 60 Mrd. Euro für den Ausbau der Netze und der Erzeugung.

„2023 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte von Verbund“, ergänzt Finanzvorstand Peter Kollmann. Die Ergebnis-Marge auf EBIT-Basis erhöhte sich von 25,4 auf 33,5 Prozent, der Cashflow aus operativer Tätigkeit stieg von 2 auf 5 Mrd. Euro an. Für 2024 erwartet der Verbund ein EBITDA zwischen rund 2,6 und 3,3 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 1,3 Mrd. und 1,75 Mrd. Euro, die Prognose liegt damit deutlich niedriger als 2023. Grund dafür sei der sinkende Gaspreis, der über die Merit-Order auch zu fallenden Strompreisen führt.

Die Dividende pro Aktie soll um fast 40 Prozent auf 3,40 Euro ansteigen, dazu kommt eine Sonderdividende in Höhe von 0,75 Euro. Davon profitiert auch die Republik Österreich, die zu 51,0 Prozent an Verbund beteiligt ist. Für 2023 liegt die Dividende an die Republik bei 650 Mio. Euro. Zusätzlich seien 2023 90 Mio. Euro an Übergewinnsteuer geflossen, weitere Steuerzahlungen summierten sich auf 450 Mio. Euro. „Das heißt, wir haben insgesamt 1,12 Mrd. Euro an die Republik Österreich ausgeschüttet“, rechnet Kollmann vor.

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