Inflation soll sich heuer auf 3,6 Prozent abschwächen

Inflation dürfte sich im Vergleich zu 2023 halbieren © APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Eine neue Inflationsprognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sieht heuer einen Rückgang der (HVPI-)Inflation auf 3,6 Prozent – eine Halbierung gegenüber 2023. Danach soll sich der Rückgang verlangsamt aber doch in Richtung 2,7 Prozent 2025 und 2,3 Prozent 2026 fortsetzen. Seit Jahresstart kehrt auch das Wirtschaftswachstum schwach aber doch zurück. Heuer sollte das BIP laut OeNB am Mittwoch um 0,5 Prozent wachsen (2023: -0,7 Prozent) und 2025 um 1,8 Prozent.

Die ohne Energie und Nahrungsmittel berechnete Kerninflationsrate werde bis inklusive 2026 über der HVPI-Inflation liegen. Nachdem die österreichische HVPI-Inflationsrate im Jänner 2023 mit 11,6 Prozent ein 70-Jahreshoch erreichte, ging sie bis Februar 2024 auf 4,2 Prozent zurück. Fiskalische Maßnahmen wie die Strompreisbremse und der Netzkostenzuschuss dämpften die Inflation im Energiesektor erheblich. Aber auch der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln und Industriegütern ohne Energie verlangsamte sich, schreibt die OeNB. Dieser Trend setzt sich der aktuellen Interimsprognose zufolge fort – allerdings verglichen zu heuer abgeschwächt.

Gegenüber der letzten Prognose vom Dezember hat die Notenbank nun eine Abwärtsrevision für alle drei Jahre vorgenommen. „Besonders im Jahr 2024 wirken die geänderten Annahmen für Energiepreise inflationsdämpfend; die Energiepreise sinken im gesamten Prognosehorizont.“

Im Dienstleistungsbereich allerdings bleibt die Inflation trotz eines auch dort gegebenen Rückgangs auf „überdurchschnittlichem Niveau“. Die gute Entwicklung der Tourismusnachfrage sei dafür mit ausschlaggebend. Hinzu komme ein steigender Lohndruck aufgrund der verzögerten Inflationsabgeltung.

Weiterhin wird die Inflation hierzulande zudem wie schon zuletzt stets über dem Durchschnittswert der Eurozone liegen. Anno 2023 belief sich die Inflationsdifferenz Österreichs zum Euroraum auf etwas mehr als 2 Prozentpunkte. Anfang 2024 hat sich der Inflationsabstand auf rund 1,5 Prozentpunkte verringert. Bis 2026 wird ein Rückgang auf eine hierzulande um 0,6 Punkte höhere Teuerung als im Euroraum gesehen. Grund dafür ist, dass die Inflationsentwicklung im österreichischen Dienstleistungssektor auch mittelfristig über jener im Euroraum liegt.

Die Arbeitslosenquote werde heuer und kommendes Jahr steigen. Schon im zweiten Quartal wird ein Plus bei der Quote auf 6,8 Prozent prognostiziert (2023: 64, Prozent). Auch im Gesamtjahr wird eine Quote von 6,8 Prozent gesehen. Diese sollte 2025 dann wieder auf 6,5 Prozent zurückgehen, damit aber weiter über dem 2023er-Wert liegen.

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