40 Jahre Brunnenthaler Konzertsommer

Barocke Klangpracht zum Jubiläum

Das Ensemble Concerto Stella Matutina © Marcello Girardelli

Nach der langen Corona-Pause konnte der Brunnenthaler Konzertsommer am Sonntag wieder „Auferstehung“ feiern, und dies sogar mit dem Jubiläum des 40-jährigen Bestandes.

Der frühere Orgel- und Cembaloprofessor August Humer (1947–2007) hatte den Wert der barocken „Freundt“-Orgel aus dem Jahr 1715 erkannt, die Restaurierung veranlasst und 1982 den Brunnenthaler Orgelsommer gegründet, dessen Leitung dann kurzzeitig Johannes Dandler übernahm.

Die Schärdinger Musiklehrerin und Organistin Helene Pürmayr übernahm in den Neunzigerjahren die Führung und taufte den Orgelsommer in Konzertsommer um.

Seither finden die hochwertigen Gastspiele prominenter Barockensembles aus ganz Europa hier einen großen Publikumszuspruch, der auch nach Niederbayern reicht.

Nach der Eröffnung am Sonntag Mittag mit einem Orgelkonzert von Bernhard Prammer gestaltete am Abend das Ensemble Concerto Stella Matutina aus Vorarlberg ein Feuerwerk barocker instrumentaler Klangpracht.

In technischer Vollendung

Das 13-köpfige Ensemble hat sich nach dem ehemaligen Jesuitenkloster und Gymnasium (zu Deutsch „Morgenstern“) benannt, welches seit 1979 das Landeskonservatorium beherbergt.

In technischer Vollendung und frischer, auf Originalklang-Basis beruhender Interpretation waren großteils Sonaten von Pavel Josef Vejvanovsky (1633 – 1693), der nicht nur den Aufbau der Hofkapelle des Olmützer Bischofs Karl Liechtenstein-Castelcorno durchführte, sondern als Trompetenvirtuose und erfolgreicher Komponist heute bei Fachleuten große Bedeutung genießt.

Das Programm wurde durch Sonaten seiner Zeitgenossen August Kertzinger, Vincenzo Albrici und Philipp Jakob Rittler bereichert.

Das ohne Dirigenten sehr homogene und intensive Zusammenspiel, die mit Ausdruck erfüllten polyphonen Strukturen und die klanglichen Höhepunkte durch die Natur-Trompeten und -Posaunen fanden beim Publikum große Begeisterung, die zu einer festlichen Draufgabe führte.