Aus Oberösterreich kommt jetzt ein neuer Vorstoß, dass die Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern auch auf die Gastronomie ausgeweitet wird.
Bekanntlich gilt seit dem Vorjahr für die sogenannte Gemeinschaftsverpflegung — das sind etwa Betriebskantinen oder die Küchen in Krankenhäusern und Schulen — die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier. Das betrifft immerhin täglich rund 1,8 Millionen Speisen — und, geht es nach OÖVP, FPÖ, SPÖ Grünen und Neos, soll dieses Volumen ausgeweitet werden, indem auch in der Gastro eine Kennzeichnung dieser Primärzutaten erfolgen soll.
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Die fünf Parteien fordern am Donnerstag im Landtag in einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag, dass der Bund die entsprechende Verordnung nicht erst, wie vorgesehen, mit 1. September 2026 evaluiert, sondern schon früher. Man drängt auf eine „wirtschaftlich praktikable und vollzugstaugliche“ Kennzeichnung, wie es im Initiativantrag heißt.
Dahinter steht das Ziel, zum einen die heimische Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent zu stärken und zum anderen den Konsumenten noch mehr Transparenz in Bezug auf die Herkunft der verarbeiteten Lebensmittel zu bieten.
Die Abgeordneten lassen es aber mit ihrer Forderung nach der Weiterentwicklung der bestehenden Herkunftskennzeichnung nicht bewenden. Vielmehr schlagen sie vor, auf die Erfahrung von Initiativen „Genussland OÖ“ oder „Kultiwirte OÖ“ zurückzugreifen.
„Rund 150 Gastro-Partnerbetriebe des Genusslandes Oberösterreich und mehr als 60 Kultiwirte in Oberösterreich setzen auf Produkte unserer regionalen Produzenten und loben schon jetzt die Herkunft der von ihnen verwendeten Lebensmittel aus“, wird im Antrag betont.
Es sei „nur logisch, dass wir auf allen Ebenen Transparenz schaffen und die Konsumenten wissen lassen, woher die Produkte stammen“, sagt die OÖVP-Abgeordnete Regina Aspaleter. Und Herwig Mahr, Klubobmann der FPÖ, verweist auf Billig-Importe, die die Landwirtschaft als Garant für hochwertige Lebensmittel in Bedrängnis bringen. „Die Menschen müssen wissen, was sie auf den Teller bekommen“, ergänzen die Grünen.
Von Markus Ebert