Bruckner-Jahr verzeichnet zur Halbzeit 179.000 Besucher

338 Veranstaltungsformate füllten die erste Jahreshälfte

V. l.: Wilfried Enzenhofer als Anton Bruckner, Norbert Trawöger, Margot Nazzal, David Wagner und Landeshauptmann Thomas Stelzer beim Startschuss von „Wagner radelt Bruckner“ © Land OÖ/Antonio Bayer

Nach einem halben Jahr Anton Bruckner 2024 haben bereits 338 Veranstaltungsformate stattgefunden, bzw. sind bis Ende Juni in nahezu jeder Ecke von Oberösterreich gestartet. Das „Bruckner-Jahr“ ist im vollen Gange. 179.000 Besucherinnen und Besucher kann die erste OÖ KulturEXPO laut Aussendung zur Halbzeit bereits vermelden.

Ein Stich um den anderen wird gesetzt, nach und nach entsteht aus den einzelnen Teilen ein herrliches Ganzes. Beim „Brucknersticken“ von Cécile Belmont treffen sich Menschen aller Altersgruppen an wechselnden Orten, um gemeinsam an einer Bruckner-Partitur zu sticken.

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Der große Komponist wird in die Gegenwart geholt

Die erste OÖ KulturEXPO, die ganz im Zeichen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner steht, ist in vollem Gange. Anton Bruckner und seine Musik werden dabei in die Gegenwart gebracht. Denn der Musikgigant hat uns auch im Heute etwas zu sagen. Die beeindruckende Zahl von 179.000 Besucherinnen und Besuchern zur Halbzeit zeigt, dass die Idee der OÖ KulturEXPO voll und ganz aufgeht“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Die Vielschichtigkeit, mit der Bruckner bereits seit einem halben Jahr in unserem Land präsentiert wird, ist beeindruckend: Vom Waldweg, wo Bruckner erwandert werden kann über Bruckners Auftritt beim diesjährigen Stream Club, bis zu Markus Kaiser-Mühleckers Filmen ,Bruckner G’schichten‘ über die 35 Bruckner-Gemeinden, die noch lange nach 2024 nachwirken werden“, stimmt auch Kulturdirektorin Margot Nazzal ein.

Mit einem internationalen Millionenpublikum beim Pausenfilm des Neujahrskonzertes „Anton Bruckner – Eine Entdeckungsreise“ von Felix Breisach begann die Reise. Auch Außergewöhnliches fand seinen Platz, vom kleinen und feinen gemeinsamen Musizieren mit Mitgliedern der St. Florianer Sängerknaben und des Bruckner Orchesters in gemütlicher Wirtshausatmosphäre bis zur Oldtimer-Rallye von Orgel zu Orgel an zehn Bruckner-Orten.

Im Februar widmete sich Lucas Norer mit seiner Installation „Dark Matter“ der Instrumentalisierung Bruckners in der NS-Zeit. Der Musiker und Komponist David Wagner radelte schon hunderte Kilometer im Zeichen Anton Bruckners durchs Land. Er besuchte die Bewohnerinnen und Bewohner von Bruckner-Straßen, -Gassen, -Wegen und -Plätzen in ganz Oberösterreich und sammelte Tonspenden aus den 9 Bruckner-Sinfonien. Entstehen wird ein 9-minütiger Musik-Film. „Vorsicht, Bruckner kann Dein Leben verändern! Bilanz nach der Hälfte des Jubiläumsjahres: Für WAGNER RADELT BRUCKNER die Sinfonien 60 Tage lang in heavy rotation gehört, 72 Motive daraus aufgefädelt, mit Bruckner zu Bett gegangen, mit Bruckner aufgestanden“, erzählt der radelnde Künstler von seinen Erfahrungen von der besonderen Radltour.

Ein Bruckner-Netzwerk ist entstanden

Der künstlerische Leiter der KulturEXPO Norbert Trawöger knüpfte ein wahres Bruckner-Netzwerk, das nun auch über die 35 Bruckner-Gemeinden hinausgeht und so im ganzen Land den Bruckner-Spirit – auch nachhaltig – verbreitet. Die Kommunen entdeckten, angeregt durch die OÖ KulturEXPO, ihre ganz eigene Bruckner-Geschichte und ihre Bruckner-Geschichten. Einige der Bruckner-Orte haben im Zuge der KulturEXPO die Möglichkeit genutzt, sich als offiziellen „Bruckner-Ort“ auszeichnen zu lassen, andere haben Bruckner-Spaziergänge in analoger oder digitaler Form entwickelt, wie das Projekt „Anton und die Detektive“.

Die OÖ KulturEXPO richtet sich an alle – vom Bruckner-Experten über den Liebhaber klassischer Musik bis zum absoluten Anton-Neuling. Auch in Sachen Alter kennen die Veranstaltungen keine Grenzen, bereits für die Kleinsten wird Bruckner fantasievoll aufbereitet.

Ein Leitprojekt der OÖ KulturEXPO ist die Ausstellung „Wie alles begann. Bruckners Visionen“ im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian. Bis 27. Oktober ist dort in zeitgenössischer und interaktiver Form zu erleben, wie dieser Ort 13 Jahre lang den Musiker formte und prägte. Der „Suuuperkultursonntag“ lädt wöchentlich Familien zur kurzweiligen und vergnüglichen Bruckner-Beschäftigung in die Ausstellung.

Sichtbar wird bereits jetzt, wie die OÖ KulturEXPO die Zusammenarbeit der Kulturinstitutionen in Oberösterreich nachhaltig stärkt. Neben der Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 wurde für eine Vielzahl von Projekten etwa mit den Kultureinrichtungen der Stadt Linz zusammengearbeitet. Kulturveranstalter außerhalb der Landeshauptstadt haben sich intensiv in das Programm von „Anton Bruckner 2024“ eingebracht, Kirche, Wirtschaft und Tourismus engagieren sich.

Höhepunkt am Geburtstag

Den Höhepunkt des Bruckner-Jahres werden die großen Geburtstagsfeierlichkeiten am jenen Tag bilden, an dem vor 200 Jahren der Komponist das Licht der Welt erblickte. Besucherinnen und Besucher erwartet am 4. September ein 24-Stunden-Geburtstagsfest. Als gemeinsame Einstimmung wird bereits am 4. Juli am Linzer Hauptplatz gefeiert. Bei freiem Eintritt lädt das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Markus Poschner gemeinsam mit dem jungen österreichischen Cello-Virtuosen Kian Soltani und der oberösterreichischen Band Folkshilfe zum Konzert „Happy Birthday, Anton Bruckner!“