„Deadpool & Wolverine“: Zwei, die richtig Spaß haben und machen

Teil 3 des Deadpool-Franchise vereint zwei Superhelden

Ryan Raynolds als Deadpool und Hugh Jackman als Wolverine © 20th Century Studios / Marvel Studios / Disney

Man hatte zuletzt den Eindruck, die Superhelden seien müde geworden. Marvel – früher ein Garant für Verkaufsschlager – performte mit seinen Geschichten an den Kinokassen nicht mehr besonders heldenhaft. Manche kritisierten die Comicfiguren der letzten Filme als schablonenhaft, die Plots als unübersichtlich. Dieses Jahr kommt nun anders als in den Vorjahren mit „Deadpool & Wolverine“ nur ein einziger Marvel-Blockbuster ins Kino. Und der soll es wieder richten.

Reynolds und Jackman in ihren berühmtesten Rollen

Marvel hat Glück, dass für diesen Film zufällig zwei der beliebtesten Superhelden-Figuren überhaupt zurückkommen – seit Jahren personifiziert von Ryan Reynolds und Hugh Jackman. Zwei Hollywoodikonen in ihren berühmtesten Rollen. Und nun zeigt sich: Die beiden sind überhaupt nicht müde. Und Marvel kann auch 2024 noch unterhalten.

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Anti-Held Deadpool und Wolverine

Der Blockbuster ist der dritte Teil rund um den Anti-Helden Deadpool, verkörpert von Reynolds. Die Fans mögen seine Figur, weil sie ironisch ist, gern direkt mit dem Publikum spricht und sich viel anarchischer verhält als andere Marvel-Helden. Im neuen Film kommen auch seine queeren Seiten wieder zum Vorschein. „Was mich und Ryan von Anfang an verbunden hat und bis zum heutigen Tage tut, ist unsere komische Ader“, unterstreicht im Interview zum Film auch Regisseur Shawn Levy.

Und dann Wolverine. Als muskulöser Protagonist mit legendären Koteletten hat Jackman mit der sehr erfolgreichen „X-Men“-Reihe anderen Comicverfilmungen den Weg geebnet. Jackman spielte den Charakter vielschichtig, und sein Look war so ikonisch, dass es Anleitungen zum Nachmachen gab („Du wünschst dir einen coolen Backenbart à la Wolverine? Wir verraten dir, wie es geht.„)

“Willkommen im Marvel Cinematic Universe“, sagt Deadpool im neuen Film zu Wolverine. „Du kommst eher zu einem Tiefpunkt“, kommentiert der Filmheld gewohnt selbstreferenziell die Lage, in der sich Marvel gerade befindet. Später macht er sich darüber lustig, dass Marvel das Plot-Element „Multiversum“ – also die Tatsache, dass sich Helden in verschiedenen Universen bewegen – einfach überstrapaziert habe.

„Deadpool & Wolverine“ spielt aber selbst in verschiedenen Universen. Eigentlich starb Jackmans Figur 2017 im viel gelobten Blockbuster „Logan – The Wolverine“. Aber glücklicherweise gelten die Naturgesetze in Comicverfilmungen ja nur bedingt, vor allem, wenn besagte Multiversen ins Spiel kommen.

Deadpool will eigentlich inzwischen ein ruhiges Leben führen und arbeitet als Autohändler. Doch eines Tages erfährt er, dass seine Existenz und die seiner Freunde in Gefahr ist. Ein Bösewicht namens Mr. Paradox will ihn auslöschen. Aus bestimmten Gründen kann nur Wolverine Deadpool retten. Er muss ihn also ausfindig machen und reist dafür durch die Zeit.

Trip durch Parallelwelten

Auf seinem Trip durch Parallelwelten trifft Deadpool erst auf den toten, dann auf diverse lebendige Wolverines. Einen davon – ein besonders grantiger, meist betrunkener Wolverine – bringt Deadpool nun dazu, ihm zu helfen. Auf ihrem Kampf gegen Mr. Paradox werden sie aber erstmal mit einer weiteren Bösewichtin (Emma Corrin, bekannt aus „The Crown“) konfrontiert. Auch sie will den beiden nichts Gutes.

Brachialer Humor und kurzweilige Action

„Deadpool & Wolverine“ ist gespickt mit gewohnt brachialem, oft vulgärem Humor und kurzweiliger Action. „Wenn man an einigen Stellen den Dialog noch hört anstelle des lauten Lachens, dann haben wir versagt“, stellt Regisseur Levy klar. Mehrere Stars und Comichelden haben Gastauftritte. Die Chemie zwischen den Charakteren stimmt. Das liegt auch daran, dass Reynolds und Jackman privat befreundet sind. Die beiden pflegen eine lustige „Bromance“, an der sie ihr Publikum gern teilhaben lassen.

Auch die Geschichte einer Freundschaft

„Deadpool & Wolverine“ ist auch die Geschichte einer Freundschaft. Im Film, aber vor allem hinter der Kamera. Jackman und Reynolds kennen sich seit langem. Auch mit Regisseur Shawn Levy sind sie befreundet. „Ryan hat zu mir gesagt: Okay, ich weiß, dass Du nein sagen wirst, aber ich mache ‚Deadpool‘ nur noch einmal, wenn Du die Regie führst“, erinnert sich der Filmemacher: „Und ich sagte ihm, dass ich nichts lieber täte.“

Schon lange unterhalten Reynolds und Jackman ihre Fans immer wieder mit Scherzen übereinander auf Instagram. Und mit öffentlichen Auftritten, bei denen sie sich gegenseitig zu närrischem Wahnwitz anstacheln. Ja, mit „Deadpool & Wolverine“ macht Marvel wieder Spaß. Und zwar vor allem, weil der Film seinen Hauptdarstellern so viel Spaß macht.

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