Kirche, Religion und Evangelium: Das Wort zum Sonntag

Evangelium und Auslegung für Sonntag, 11. August 2024: „Das wahre Brot vom Himmel

Aus dem Evangelium nach Johannes (Joh 6, 41 – 51): In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.

Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

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Das wahre Brot vom Himmel

So manche Menschen suchen heute fieberhaft nach einer Kraftquelle, die sie stärkt in den Herausforderungen ihres Lebens, die ihnen Kraft gibt in schwierigen Situationen, in Krisen und Konflikten oder einfach, wie Elia in der heutigen Lesung, ausgebrannt und erschöpft sind und so keine Kraft mehr haben, weitergehen zu können. In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist für dieses Phänomen emotionaler oder körperlicher Erschöpfung der Begriff „Burnout“ aufgekommen.

Als Christen glauben wir, dass uns in den Sakramenten auch so eine Kraftquelle geschenkt ist, besonders in der Eucharistie. Deshalb stellt die Liturgie dieses Sonntags ja neben die alttestamentliche Lesung vom ausgebrannten Propheten, dem der Engel Brot und Wasser bringt, damit er „durch diese Speise gestärkt“ seinen Weg weitergehen kann, die Rede Jesu, in der er sagt: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Jesus Christus, der sich uns im eucharistischen Brot schenkt, ist für uns diese Kraftquelle – das ist die Botschaft dieses Evangeliums.

Ganz bewusst wählt Jesus ein schlichtes, einfaches Brot als Zeichen für diese seine Nähe. „Ich bin das Brot des Lebens“ bedeutet soviel wie: Ich bin das, was ihr zum Leben braucht, nicht mehr und nicht weniger.

Christus, seine Nähe, seine Gegenwart, seine Gemeinschaft will uns diese Kraft geben, die wir zum Leben brauchen. Das heißt nicht, dass uns mit einem Schlag alle Probleme aus dem Weg geräumt sind. Es heißt aber: Er schenkt uns seine Nähe, seine Gemeinschaft, seine Begleitung, wir sind mit unseren Problemen nicht allein, ich will bei euch sein, ich will in euch sein!

Ja, an einer anderen Stelle des Evangeliums lädt er uns höchst persönlich ein zu dieser Gemeinschaft mit IHM, wenn er sagt: „Kommt alle zu mir, die ihr schwere Lasten zu tragen habt, ich will euch stärken!“

Ich wünsche Ihnen, aus dieser Kraftquelle immer wieder Kraft zu empfangen!

Autor: Subprior P. Ernst Bamminger, OSB